EU-Wahl als Vorzeichen für die Landtagswahl?

Die Wahlsieger in Vorarlberg freuen sich schon auf den Herbst.
Schwarzach Vorarlbergs Volkspartei hat 8,8 Prozentpunkte verloren, die FPÖ 8,2 Prozentpunkte dazu gewonnen. Landeshauptmann und ÖVP-Chef Markus Wallner ist aber wichtig, zu betonen: “Im Unterschied zum Bund sind wir in Vorarlberg klar die Nummer 1 geblieben.” Er sieht vor allem zwei Punkte, die für das Ergebnis verantwortlich sind. Einerseits die Themenlage. Das Thema Migration und Asyl habe im Europawahlkampf eine große Rolle gespielt. “Europa muss da klare Antworten liefern.” Die FPÖ habe es verstanden, den Protest zu kanalisieren. Und: Die Europawahl sei weniger eine Personenwahl gewesen.
Eine andere Wahl
Lehren für die Landtagswahl möchte er aber nicht ziehen. “Ich wäre vorsichtig dabei, einen direkten Zusammenhang herzustellen”, betont Wallner im VN-Gespräch. Die Wahlen seien nicht vergleichbar. “Wir müssen mobilisieren. Es müssen auch die zur Wahl bewegt werden, die eigentlich zufrieden sind. Damit nicht nur die Proteststimmung durchschlägt. Aber mit der richtigen Politik und der eintretenden Entspannung bei der Inflation und den Energiekosten ist das möglich”, ist der ÖVP-Chef überzeugt.
Christof Bitschi blickt zuversichtlich in den Herbst. “Auch in Vorarlberg sind wir in vielen Gemeinden auf Platz 1 und insgesamt mittlerweile auf Schlagdistanz zur ÖVP. Jetzt geht es mit voller Kraft in Richtung Nationalratswahl und Landtagswahl, mit dem Ziel in Führungsverantwortung die positive Veränderung für unser Land zu schaffen”, freut sich der FPÖ-Chef.
Die Neos haben vorläufig Platz drei erobert. Sie liegen 82 Stimmen vor den Grünen. Das könnte sich zwar mit den Wahlkarten noch drehen, Neos-Chefin Claudia Gamon ist aber jetzt schon hocherfreut. “Es ist ein riesiger Erfolg, wir haben alle Wahlziele klar erreicht. Dieser Erfolg bringt uns eine positive Stimmung für das ganze Wahljahr, besonders in Vorarlberg. Für uns ist dieses Ergebnis einfach super.”
Grünen-Chefin Eva Hammerer spricht von einem respektablen Ergebnis. “Über 15 Prozent in Vorarlberg sind ein respektables Ergebnis in dieser Situation. Der Rechtsruck heißt für uns alles dafür zu tun, dass Vorarlberg den stabilen Weg des Zusammenhalts weitergeht. Es ist jetzt wichtiger denn je, ein starkes Signal für unsere Umwelt, unser Klima und das Miteinander zu setzten. Dafür setzen wir uns von ganzem Herzen und mit aller Kraft ein..”
SPÖ-Chef Mario Leiter hätte sich zwar ein besseres Bundesergebnis erhofft, ist aber froh, dass sich die SPÖ stabilisiert hat. “Vor einem Jahr lagen wir noch bei 20 Prozent bei den Umfragen für die Nationalratswahl. Sowohl ÖVP als auch Grüne haben deutliche Verluste eingefahren. Als SPÖ Vorarlberg sind wir mit dem Zugewinn bei den Europawahlen in Vorarlberg zufrieden. Wir gehen konsequent den Vorarlberger Weg und haben mit unserem Spitzenkandidaten Philipp Kreinbucher-Tyler auf die richtigen Themen gesetzt. Es ist ein erfreulicher Zugewinn, der zeigt, wie wichtig sozialdemokratische Politik für Vorarlberg ist und einen positiven Aufwind für die Landtagswahlen bedeutet. Unser Ziel bleibt eine Regierungsbeteiligung, um Vorarlberg gestalten zu können. Wir werden uns weiter für unser Ländle einbringen und sind der Meinung, dass wir in Vorarlberg vieles besser machen können, als es bisher ist.”