Kinderarmut bekämpfen – aber wie?

Politik / 12.06.2024 • 17:43 Uhr
Maurice Shourot
Aus der Arbeitsgruppe für eine Kindergrundsicherung wurde eine Arbeitsgruppe für Maßnahmen im Kampf gegen die Kinderarmut. VN/Shourot

Landesregierung präsentierte Bericht zur Arbeitsgruppe für eine Kindergrundsicherung.

Bregenz Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat kürzlich errechnet, was Kinderarmut für die Volkswirtschaft bedeutet. Sie kostet Österreich jährlich 3,6 Prozent des BIP, also rund 17 Milliarden Euro. Die Landesregierung nahm dies zum Anlass, eine Arbeitsgruppe zu einer Kindergrundsicherung ins Leben zu rufen. Nach dem ersten Treffen wurde daraus eine Arbeitsgruppe für Maßnahmen im Kampf gegen Kinderarmut. Vier Workshops später, steht das Ergebnis fest. Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker präsentierte es am Mittwoch.

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43 Personen haben sich an der Arbeitsgruppe beteiligt, die strategische Empfehlungen für Bund und Land erarbeitete. “Wir haben rasch bemerkt, dass Bildung ein zentrales Feld ist, wo man ansetzen muss. Es braucht zum Beispiel stärkere politische Vorgaben bei der verschränkten Ganztagsschule. Sie erhöht die Bildungschancen für benachteiligte Kinder”, schildert Wiesflecker.

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Die Arbeitsgruppe definiert neben dem Handlungsfeld Bildung auch folgende Bereiche: finanzielle Leistungen und Sachleistungen, frühkindliche Betreuung, leistbarer Wohnraum und Arbeit. Natürlich habe man sich auch die verschiedenen Modelle einer Kindergrundsicherung angesehen, sagt Wiesflecker. Aber: “Das ist Bundesaufgabe. Mit dem muss sich die nächste Bundesregierung beschäftigen”, sagt die Soziallandesrätin. Die Sachleistungen seien hingegen eher Thema für Land und Kommunen. Da könnte etwa ein digitales Bonsystem helfen, mit dem Sachleistungen abgeholt werden können. “Da wird der Familienbeitrag rauf geladen, bei anderen übernimmt es die öffentliche Hand. Und für niemanden ist der Unterschied erkennbar.” Das würde gegen die Stigmatisierung von armen Menschen helfen.

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Wichtig sei auch, dass Betroffene überhaupt wissen, welche Förderungen ihnen zustehen. Dafür sei eine Stelle zu schaffen, an die man sich wenden kann und die alle Förderungen und Hilfen kennt. Für die Landesrätin steht fest: “Da können die Familientreffpunkte und Familienzentren wichtige Leistungen bringen.”

Das Ergebnis der Arbeitsgruppe soll vor allem eine Handlungsempfehlung für die kommenden Regierungen im Land und im Bund sein. Wer auch immer dann in der Regierung sitzt.

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