Auf dem Weg zu den großen Stellhebeln

Johannes Gasser will von der Landes- in die Bundespolitik wechseln und große Systemfragen angehen.
Schwarzach Johannes Gasser kennt die Politik. Er ist Gemeindevertreter in Mellau und Neos-Klubobmann im Landtag. Im Herbst will der Bregenzerwälder in den Nationalrat nach Wien. Die Neos wählten ihn auf den ersten Platz der Landesliste. Hier ist er also Spitzenkandidat. Gasser übernimmt das Erbe von Gerald Loacker, der von einer weiteren Kandidatur bei der Nationalratswahl abgesehen hat. „Ich möchte vor allem auf seiner inhaltlichen Arbeit aufbauen.“ Sozialpolitik, Arbeitsmarktpolitik, Familienpolitik: Das sind die Themen, für die sich der 33-Jährige einsetzen will.

Er selbst kenne den Parlamentsbetrieb gut. Von 2013 bis 2017 war Gasser Referent im Klub der Neos. „Ich weiß daher ungefähr, was mich erwartet.“ Gleichzeitig habe er wichtige Erfahrungen auf Gemeinde- und Landespolitik gemacht, die er in Wien einbringen könne. Die Bundespolitik habe natürlich seinen Reiz: Schließlich arbeite man dort an den großen Stellhebeln. „Zum Beispiel, wenn es darum geht, Spielräume für steuerliche Entlastung zu schaffen.“ Große Systemfragen könne man nicht im Land oder auf Gemeindeebene verändern, sagt der Neos-Politiker und nennt mehrere Beispiele: Derzeit sei fraglich, ob die Pensionen für die kommende Generation gesichert seien. „Wir haben eines der kostspieligsten Gesundheitssysteme.“ Bei den gesunden Lebensjahren schneide Österreich aber nur durchschnittlich ab. Ähnliches beobachtet Gasser im Bildungsbereich.

Was die bevorstehenden Wahlen anbelangt, ist er optimistisch. Verluste bei der Innsbruck- und Salzburg-Wahl erklärt er sich mit „regionalspezifischen Themen“. Die Neos müssten sich auf lokaler Ebene noch klarer positionieren. Auf Landes- und Bundesebene seien die Schwerpunkte klar: „Daher bin ich zuversichtlich, dass wir hier reüssieren können.“