Nina Tomaselli: Kein Abendessen ohne Politik

Politik / 17.09.2024 • 13:12 Uhr
Nina Tomaselli, Grüne
Beim Samstagsmarkt in Dornbirn verteilte Tomaselli Gummi-Miethaie, die von den Kinder verschmaust werden können. Der Kampf gehe zu hohe Mieten liegt ihr am Herzen.

Die Grünen-Politikerin warb schon in der Volksschule für ihre Ideen. Heute setzt sie vor allem auf leistbares Wohnen, Kontrolle und Finanzen.

Schwarzach Schon in der ersten Klasse Volksschule hat Nina Tomaselli ihre Lehrerin dazu ermahnt, sparsam mit Papier umzugehen. „Das hat sie mir erzählt, als ich sie in diesem Wahlkampf nach 30 Jahren wieder getroffen habe. Ich war wohl schon als Kinder sehr politisch“, erzählt die Grüne. Wundern tut sie das nicht. „Denn ich kann mich an kein Mittagessen oder Abendbrot zu Hause erinnern, bei dem nicht über Politik diskutiert worden wäre.“

Nina Tomaselli: Kein Abendessen ohne Politik

Am Montag diskutiert Tomaselli mit ihren politischen Mitbewerbern von ÖVP (Magnus Brunner), FPÖ (Thomas Spalt), SPÖ (Antonio Della Rossa) und Neos (Johannes Gasser) bei der Wahldiskussion von VN und ORF in Dornbirn. Am 29. September sind die Österreicherinnen und Österreicher dazu aufgerufen, ihre Vertreterinnen und Vertreter im Nationalrat zu wählen. Tomaselli ist dort bereits seit fünf Jahren als Abgeordnete tätig.

Einzug in Frastanz

In frühen Jahren war Tomaselli schon Klassensprecherin. 2010 zählte sie zu den Gründern und Gründerinnen der grünen Liste in Frastanz. „Wir schafften prompt den Einzug in die Gemeindevertretung und haben für ordentlich Wirbel gesorgt.“ 2014 bis 2019 saß die heute 39-Jährige im Landtag, ehe sie in den Nationalrat eingezogen ist. Dort profilierte sie sich vor allem mit ihrer Rolle als Grünen-Fraktionsführerin in diversen U-Ausschüssen: „Ich bin überglücklich, dass ich fünf Jahre lang meinen Beitrag zur Aufklärung und Kontrolle im österreichischen Parlament leisten habe dürfen.“

Nun soll es weiter gehen. „Neben dem Erhalt der Natur, gesunden Böden und der Renaturierung unserer Flüsse, sorgt mich Folgendes am meisten: Aufgrund der horrenden Wohnkostenpreise gibt es eine ganze Generation, für die das Versprechen auf Wohlstand nicht mehr zutrifft. Trotz guter Ausbildung, Arbeit und viel Fleiß, können sie sich aufgrund der astronomischen Wohnungspreise mit gewöhnlicher Arbeit nichts aufbauen.“ Hier brauche es eine beherzte und lebbare Aufsttiegserzählung. „Das funktioniert nur mit ehrlichen Lösungen nicht mit einer Politik, die irgendetwas vorgaukelt.“

Nina Tomaselli, Grüne
Nina Tomaselli mit ihrem Papa Michael vor ziemlich genau elf Jahren bei der Herbstmesse: Damals unterstützte sie die Grünen als freiwillige Helferin im Nationalratswahlkampf.

In ihrer politischen Karriere, die vor 14 Jahre auf kommunaler Ebene ihren Anfang nahm, habe sie sich immer auf die selben drei Themenbereiche konzentriert, erzählt Tomaselli: leistbares Wohnen, Kontrolle und Finanzen. „Sollte ich nochmals ins Parlament gewählt werden, will ich mich weiterhin dafür stark machen.“

Stolz auf Zusammenhalt

Worauf die Republik stolz sein könne, sei die Solidarität, hält die Grünen-Politikerin fest: „Die derzeitige Hochwasserkatastrophe hat wieder mal gezeigt, dass auf etwas in Österreich Verlass ist: Wenn es darauf ankommt, halten wir zusammen und stellen das solidarische Miteinander ins Zentrum.“

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