Das planen die Parteien für Familien und Bildung

Politik / 02.10.2024 • 16:08 Uhr
Das planen die Parteien für Familien und Bildung
Vorarlberger Familien stärken, Bildung ausbauen, Betreuungsangebot verbessern: Das sind die Eckpunkte der Wahlprogramme. APA, VN

Die fünf großen Vorarlberger Parteien stellen ihre Wahlprogramme vor: Die VN durchleuchten sie zu zwei Themen, die unmittelbar vor allem die Familien betreffen, aber langfristige Auswirkungen auf Vorarlbergs Wohlstand und Lebensqualität haben werden.

Schwarzach Alle Partei fordern in ihren Programmen zur Landtagswahl Verbesserungen und Veränderungen im Bereich Bildung. Die Kinderbetreuung soll verbessert werden. Die Ideen der Parteien klaffen in diesen Punkten weniger auseinander als bei vielen anderen wahlentscheidenden Themen. Die ÖVP setzt etwa auf bedarfsgerechte Bildungs- und Betreuungsplätze. Die SPÖ fordert kostenfreie Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr, ebenso wie Grüne und Neos. Alle drei befürworten die Gemeinsame Schule. Die FPÖ will die Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung fördern.

ÖVP betont Kinderbildungsgesetz

Die ÖVP betont weit vorn in ihrem Wahlprogramm ihren Einsatz für Kinder: “Mit dem Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz hat das Land Vorarlberg die Grundlage geschaffen, um jedem Kind einen bedarfsgerechten Bildungs- und Betreuungsplatz zu garantieren.” Das neue Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz sehe einen – altersmäßig gestaffelten – Versorgungsauftrag vor, heißt es.

Kinderbetreuungsplätze sollen weiter ausgebaut werden, steht an anderer Stelle. Zudem wird die Wahlfreiheit betont. “Eltern sollen gemeinsam frei entscheiden können, wer wie viel und in welchem Setting Betreuungsarbeit leistet – unabhängig von finanziellen Mitteln und gesellschaftlichen Vorstellungen.”

SPÖ will kostenfreie Kinderbetreuung

Die Sozialdemokraten widmen ihr zweites Kapitel der Bildung und damit verbunden auch dem Thema Kinderbetreuung. Sie fordern ein “Recht aller Kinder auf kostenfreie Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr”. Grundlegend seien dafür “Öffnungszeiten, die eine Berufstätigkeit erlauben und weniger Schließtage”. Die SPÖ sieht das verschränkt mit Gleichberechtigung: “Kosten für Kleinkinderbetreuung und Kindergarten sind nach wie vor eine große Barriere für Frauen, wieder in den Beruf einzusteigen. Die SPÖ wird all diese Einrichtungen kostenfrei machen.” Es solle dann einen Rechtsanspruch darauf geben.

Die SPÖ befürwortet eine Einführung der Gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen. “Der Druck beim Schulwechsel nach der Volksschule entfällt und alle haben die gleich guten Chancen. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass jedes Kind die Möglichkeit hat, das vorhandene Potenzial voll zu entfalten.”

FPÖ will Wahlfreiheit sicherstellen

Die FPÖ will die Vorarlberger Familien wieder stärken. Diese seien durch Corona-Maßnahmen und Teuerung geschwächt worden. “Zudem wird die traditionelle Familie durch die Etablierung eines verkehrten Familienbildes immer weiter an den Rand gedrängt”, meint die FPÖ.

Familien sollten die Wahl haben, wie sie ihr Leben gestalten. Dazu gehört die Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung. Die FPÖ betont hier jedoch auch: “Heutzutage gibt es viele junge Mütter, die nach der Geburt ihres Kindes gerne länger bei ihm bleiben möchten.” Das Kinderbetreuungsangebot soll aber ausgebaut werden und Öffnungszeiten sollen flexibilisiert werden. Für Neugeborene soll es einen “Willkommensbonus” geben.

Grüne fordern Gemeinsame Schule

Das Ziel der Vorarlberger Grünen bei der Vorarlberger Landtagswahl ist weiter eine Regierungsbeteiligung. Neben den ökologischen Kernthemen setzen sie auch auf Themen, die für Familien relevant sind. Langfristiges Ziel ist eine kostenfreie Bildung, heißt es im Kapitel “gleiche Bildungschancen für alle”. Kinderbetreuungsplätze sollen zudem weiter ausgebaut werden.

Die Grünen setzen sich für die Gemeinsame Schule ein: Diese Bildungseinrichtung für 10- bis 14-Jährigen sei “nicht nur fairer, was Chancengerechtigkeit angeht, sondern vermag es auch, am meisten aus den Kindern und Jugendlichen herauszuholen”. Zudem wollen die Grünen Väterkarenz fördern, damit “beide Elternteile genug verdienen und Zeit mit ihren Kindern verbringen können”.

Neos setzen auf Bildungsreform

Bildung ist eines der Kernthemen der Pinken, so auch bei der Vorarlbergwahl: Bildung steht an erste Stelle im Wahlprogramm. Alle Kinder sollen die gleichen Chancen erhalten. Dabei üben die Neos Kritik an der Landesrätin und attestieren ihr “Unwillen in dem Bereich wirklich Verantwortung zu übernehmen”. Das sind die Hauptforderungen der Neos: Schulautonomie in pädagogischer, personeller und finanzieller Hinsicht, weniger Bürokratie und zentralistische Vorgaben, mehr Lehrkräfte, Psychologen und Unterstützung für Brennpunktschulen. Daher soll es auch Zulagen für Lehrer an solchen Schulen geben.

Die Neos wollen auch die Gemeinsame Schule der sechs- bis 14-Jährigen vorantreiben. Als weitere Verbesserung für die Situation von jungen Familien schwebt den Neos eine kostenlose und ganztägige Betreuung der Kinder im Kindergarten und in Schulen vor. Familien sollen die Wahlfreiheit haben.