Manuel Litzke: Der neue FPÖ-Nationalrat mit Fokus auf Jugend und leistbares Wohnen

Der 25-jährige Bludenzer Manuel Litzke ist Neueinsteiger im österreichischen Nationalrat. Sein Ziel ist es, Herausforderungen für junge Menschen in den Vordergrund zu rücken.
Schwarzach “Schwer zu sagen, wer am Wahlabend überraschter war: Christof Bitschi oder ich”, sagt Manuel Litzke und lacht. Der 25-jährige Bludenzer hat aktuell Grund zur fröhlichen Stimmung: Er hat den Einzug in den österreichischen Nationalrat geschafft. “Christof Bitschi hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen kann, im Wahlkreis Bludenz als Spitzenkandidat für die FPÖ ins Rennen zu gehen. Er hat aber auch gemeint, dass es eher unwahrscheinlich wäre, dass wir dort das Grundmandat erringen.” Die FPÖ legte in Bludenz von 15,5 auf 28,3 Prozent zu. Mit Thomas Spalt sind nun zwei Vorarlberger FPÖ-Politiker im österreichischen Parlament.
Landesobmann der FPÖ-Jugend
Bislang ist Litzke noch relativ unbekannt. Politisch in Erscheinung getreten ist er jedoch bereits als Landesobmann der Freiheitlichen Jugend in Vorarlberg. Diese Position möchte er in der aktuellen Periode noch behalten. Erst beim nächsten Landesjugendtag sollen personelle Veränderungen besprochen werden.

In den vergangenen Jahren pendelte er viel nach Vorarlberg: “Mein Leben war großteils im Zug.” Denn seit vier Jahren studiert er Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien. “Im Bachelorstudium bin ich im Endspurt, ich warte auf die Benotung der Abschlussarbeit.” Der Bludenzer hat nun vor, den Master im Bereich “Finanzcontrolling und Rechnungswesen” anzuhängen. Aber, räumt er ein, “das wird selbstverständlich schwieriger neben meiner neuen Aufgabe”. Neben seiner bisherigen politischen Tätigkeit und dem Studium ist er Teilzeit im Controlling eines großen Unternehmens tätig, “um meinen Lebensunterhalt zu finanzieren”. Es sei nicht immer einfach gewesen, Studium, Arbeit und Parteipolitik unter einen Hut zu bringen.
“Weiß, wo den Jungen der Schuh drückt”
Diese Erfahrung will er in den Nationalrat mitnehmen. Es ist zwar noch nicht fixiert, wer im Klub welche Themen übernimmt. Aber Litzke nennt Themen, die ihm besonders wichtig sind. Neben “der Frage der illegalen Migration”, möchte er sich für junge Menschen einsetzen: Sie könnten sich in Vorarlberg das Wohnen kaum noch leisten. “Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwierig es ist, am privaten Wohnungsmarkt eine leistbare Wohnung zu finden, wenn das eigene Einkommen eher gering ist.” Er nennt “günstige Startwohnungen für Österreicher und österreichische Familien” als einen Lösungsansatz.
Zudem sei es notwendig, die Lehre wieder zu stärken. “Sie haben sich schon während der Lehre ein faires Einkommen verdient.” In Vorarlberg fordert die FPÖ zum Beispiel einen Lehrlingsbonus.
“Es ist schade, dass meine Altersgruppe im Nationalrat so unterrepräsentiert ist. Ich denke, das hat viel mit den gewachsenen Strukturen der Parteien zu tun”, sagt Litzke. Dabei könnten gerade junge Menschen nachvollziehen, wo ihrer Generation “der Schuh drückt”. Eine kleine Spitze hat er: “Ich freue mich auf einen intensiven Austausch, auch mit den jungen Mandataren der anderen Fraktionen. Denn im Gegensatz zum politischen Mitbewerber verschließe ich mich nicht vor anderen Meinungen. Ich würde mich freuen, wenn wir zu einem guten Austausch untereinander kommen würden.”
Kickl bislang nicht kennengelernt
Parteichef Herbert Kickl hat er bisher nicht persönlich kennengelernt. “Ich freue mich aber schon darauf.” Christof Bitschi gilt in seinen Aussagen als gemäßigter als Kickl. Zwischen der Bundes- und Landespartei erkennt Litzke aber keine inhaltlichen Unterschiede: “Da passt kein Blatt Papier dazwischen.”
Die Freizeit gehört Freundin und Familie. Zudem geht er gerne zu Eishockey-Matches. “Ich war ein Fan der VEU Feldkirch, die jetzt leider nicht mehr existiert.”