“Lebensschützer” will in die Landesregierung

Mit der Plattform WIR mobilisiert Christoph Alton gegen Abtreibungen, Gender, die Spaltung in der Gesellschaft und für die traditionelle Familie aus Vater, Mutter und Kind.
Feldkirch „Familie ist das höchste Gut“, sagt Christoh Alton. Das sei auch der Grund, warum er sich mit seiner Plattform „WIR“ zur Wahl stelle. Er will in die Landesregierung und das Land mit erzkonservativen Maßnahmen umkrempeln.
Alton tritt für den Schutz des Lebens ein, „von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod“. Sein Name tauchte zuletzt vor allem in Zusammenhang mit den Demonstrationen gegen Schwangerschaftsabbrüche im LKH Bregenz auf. Das sei aber nicht das einzige, wofür er stehe. „WIR haben zwölf Wahlthemen, die alle das Menschsein im Mittelpunkt haben.“ Dennoch betont Alton ungeachtet der Fristenregelung, die er gerne abgeschafft wissen würde: „Bei Abtreibungen werden Kinder durch die Hand des Arztes getötet.“ Es sei gefährlich, wenn die Vorarlberger Mandatare im Landtag so mit dem schwächsten Glied in unserer Gesellschaft umgehen. Alton nennt sich einen Lebensschützer. In dieser Rolle habe er Paare im Schwangerschaftskonflikt begleitet.
Das Abtreibungsrecht zählt in Vorarlberg weniger zu den zentralen Themen im Wahlkampf, wenngleich die Demonstrationen vor dem Lkh Bregenz die Gemüter erhitzten. Die Fristenregelung, wonach ein Schwangerschaftsabbruch in den ersten drei Monaten nicht unter Strafe steht, ist aber für alle im Landtag vertretenen Parteien unumstritten. Ein kurzer Blick in die USA zeigt, dass es auch anders geht. Schwangerschaftsabbrüche werden im Wahlkampf nicht nur hitzig diskutiert. In rund 20 US-Bundesstaaten sind sie bereits verboten oder stark eingeschränkt. In neun Bundesstaaten ist eine Abtreibung auch nach einer Vergewaltigung nicht erlaubt. In Texas fürchten Ärztinnen und Ärzte bei Notabtreibungen zum Schutz der Mutter Strafen.

Abtreibungen sind aber nicht das Einzige, bei dem sich Alton Veränderung wünscht. Er kritisiert auch, dass abseits des biologischen Geschlechts ebenso andere Werte gelten können: „Gender gehört sofort raus aus den Schulen.“ Es verkürze das Wesen des Menschseins auf die emotionale Komponente, „während das Geistige und Körperliche weggelassen werden“. Familien hätten aus Vater, Mutter und Kindern zu bestehen und gehörten öffentlich gestärkt. Entscheiden sich Eltern, ihr Kind die ersten vier Jahre daheim aufzuziehen, sei eine finanzielle Abgeltung notwendig.
„Ein weiterer Hauptpunkt ist die stark zunehmende Gewalt in Familien, Schulen, Beruf und an öffentlichen Plätzen“, begründet der WIR-Chef sein Antreten. Ebenso ortet er eine „große Sehnsucht nach einem friedlich erlebbaren Gesellschaftsleben”. Dieses sei im Laufe der Pandemie mit Füßen getreten worden. „Ängste wurden maßlos geschürt und allen Schuldgefühle zugesprochen, die sich nicht den politischen Zwangsmaßnahmen untergeordnet haben.“ Alton fordert Aufarbeiten, Versöhnen und Wiedergutmachen.
Die Stimme an WIR sei richtig, weil die Plattform nicht über die Köpfe des Volkes hinweg agiere. „Schöne Formulierungen wie ‚Kinder in die Mitte‘ sind gut klingende Worte, die jedoch weit vom Kindeswohl entfernt sind.“ Was Alton auch fordert: Klein- und Mittelbetriebe steuerlich zu entlasten. Das Wahlziel sei klar: Mitverantwortung in der Landesregierung. „Diese Wahl soll zu einer Wahl des Gewissens werden.“