Tunnelspinne wird zum gefräßigen Baukostenmonster

Politik / 14.02.2025 • 17:26 Uhr
Tunnelspinne wird zum gefräßigen Baukostenmonster
Der Stadttunnel soll bis 2030 fertiggestellt sein. Stiplovsek

Aktuelle Kostenschätzungen für Feldkircher Stadttunnel gehen bis 385 Millionen Euro.

Feldkirch Was von den Gegnern immer schon angeprangert worden ist, das bewahrheitet sich jetzt offenbar. Die umstrittene Tunnelspinne in Feldkirch ist ein gefräßiges Großbauprojekt. Die ursprüngliche Kostenschätzung für den Stadttunnel, den das Land vor drei Jahren auf den Weg gebracht hat, belief sich 2022 noch auf 300 Millionen Euro. Nachdem jetzt aber eine neue Durchrechnung der Gesamtkosten in Ausarbeitung ist, muss Straßenbaulandesrat LSth. Christof Bitschi (FPÖ, 33) vorsorglich schon einmal einräumen, dass es eine massive Steigerung geben wird. Begründet wird dies unter anderem mit der jüngsten, überdurchschnittlichen Teuerungswelle, von der auch Baustoffe wie Stahl und Beton massiv betroffen seien. Überdies schlagen sich die mehrjährige Genehmigungsverfahren über mehrere Instanzen sowie die zahlreichen behördlichen Auflagen massiv ins Kontor. Nach aktuellem Informationsstand belaufen sich die Gesamtbaukosten für den Stadttunnel, die sowohl Grundablösen sowie Dienstleistungen und Baukosten beinhalten, nunmehr auf rund 367 Millionen Euro, mit einer Schwankungsbreite bis zirka 385 Millionen Euro.

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„Die Kostensteigerungen sind auf die tatsächliche Indexentwicklung zurückzuführen, die deutlich höher ausgefallen ist als die Vorausvalorisierung. Zeitliche Verzögerungen, etwa durch Verfahrenseinsprüche, kommen ebenso dazu wie die tatsächlichen Kosten der mehr als 450 UVP-Verfahren“, bekräftigt Christof Bitschi. Der Straßenbaulandesrat nimmt nun die Kostenentwicklung zum Anlass, das Projekt auf Einsparungspotenziale hin überprüfen zu lassen. Ein Beispiel hierfür ist die Gestaltung der Tunnelportale, ein Verzicht auf das architektonische Gestaltungskonzept würde Einsparungen in Millionenhöhe bringen.

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Heftige Kritik kommt unterdessen von den Projektgegner. „Der Bau der Tunnelspinne ist ein Fass ohne Boden“, heißt es von der Initiative Klimaschutz mit Andreas Postner, Alice Hagen-Canaval und Manfred Sutter an der Spitze. Es gelte einen Sofortstopp zu verfügen und die Baumaßnahmen dringend zu überdenken.