Koalition oder freies Spiel? So geht es in Bregenz weiter

Politik / 18.03.2025 • 14:10 Uhr
Koalition oder freies Spiel? So geht es in Bregenz weiter
Michael Ritsch (oben) setzte sich gegen Roland Frühstück durch. Nun setzt er die nächsten Schritte. VN/Paulitsch/STeurer

Termin für die konstituierende Sitzung steht. Michael Ritsch startet die ersten Gespräche. Und Roland Frühstück?

Bregenz In Bregenz geht es langsam ans Eingemachte. Der wiedergewählte Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) lädt die anderen Fraktionen – ÖVP, Grüne, FPÖ und Neos – nun zu Gesprächen, um auszuloten, wie die künftige Zusammenarbeit aussehen wird. Ob Roland Frühstück (ÖVP) Teil der Stadtvertretung oder des Stadtrates sein wird, ist unklar. „Das kann ich nicht sagen“, erklärt der Spitzenkandidat der Volkspartei auf VN-Nachfrage.

Koalition oder freies Spiel? So geht es in Bregenz weiter
Roland Frühstück erreichte bei der Bürgermeisterdirektwahl mit 29,96 Prozent den zweiten Platz. VN/PauliTsch

Die SPÖ erzielte bei der Stadtvertretungswahl 42,71 Prozent, gefolgt von der ÖVP mit 30,14 Prozent, der FPÖ (11,2), den Grünen (10,99) und Neos (4,96). Bei den Vorzugsstimmen lagen die Spitzenkandidaten und -kandidatin der Parteien stets auf Rang eins. Michael Ritsch erhielt 4432 und Roland Frühstück 2830. Liegen FPÖ und Grüne bei den Wahlergebnissen nahe beieinander, ist das bei den Vorzugsstimmen hingegen anders. Hubert Kinz (FPÖ) hat 1202 verbucht, Sandra Schoch (Grüne) 673. Michael Sagmeister von den Neos steht bei 413 Vorzugsstimmen.

Erster Sitzungstermin fixiert

Gemäß dem Wahlergebnis wird sich der Bregenzer Stadtrat künftig neben Bürgermeister Michael Ritsch aus vier SPÖ- und drei ÖVP-Mitgliedern zusammensetzen. Je einen Stadtrat/eine Stadträtin stellen FPÖ und Grüne.

Wer in die “Stadtregierung” einziehen wird, ist bislang unklar. Bei der konstituierenden Sitzung am 10. April sollten dann aber alle Stadträtinnen und -räte angelobt werden – inklusive Vizebürgermeisterin oder Vizebürgermeister.

Koalition oder freies Spiel? So geht es in Bregenz weiter
Michael Ritsch entschied die Bürgermeisterwahl mit 50,94 Prozent bereits in der ersten Runde für sich. VN/STEURER

Freies Spiel oder Koalition?

Ob es beim freien Spiel der Kräfte bleibt, stellt sich laut Ritsch in den kommenden Tagen und Wochen heraus. „Der Vorteil ist, dass ich mit drei Fraktionen gewisse Mehrheiten habe. Ich aber möchte mit allen reden, ob sie bereit sind, gemeinsam für die Stadt zu arbeiten. Wenn es gemeinsam funktioniert, ist es der bessere Weg, als Regierung und Opposition zu haben. Das versuche ich jetzt auszuloten.“ Die ersten Gespräche könnten am Mittwoch stattfinden, erklärt der Bürgermeister.

Frühstück lässt Zukunft in Bregenz offen

Roland Frühstück wartet bereits auf eine Einladung. Er werde für die ÖVP in die Gespräche mit Ritsch eintreten. „Dann sehen wir, was herauskommen wird.“ Ob Frühstück selbst Teil der Stadtvertretung oder des Stadtrats sein wird, lässt er offen. „Wir sind intensiv dran, unsere Strukturen und Strategien vorzubereiten.“ Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister folgten weitere Schritte. „Wir haben immer gesagt: Auch wenn wir den Bürgermeister nicht stellen, wollen wir inhaltlich unbedingt an konstruktiven Projekten mitarbeiten. Das freie Spiel der Kräfte ist wirtschaftlich schwierig“, betont Frühstück. Jetzt aber was vorwegzunehmen, wäre nicht richtig.