Rädler bleibt Bürgermeister in Feldkirch: “Ein eindeutiges Ergebnis”

Manfred Rädler (ÖVP) holt sich mit 60,33 Prozent in der Stichwahl ein eindeutiges Ergebnis und bleibt Stadtchef von Feldkirch. Jetzt stehen Koalitionsgespräche an – und große Projekte wie der Stadttunnel warten.
Darum geht’s:
- Rädler bleibt Bürgermeister von Feldkirch mit 60,33% der Stimmen.
- 43,5% der Wahlberechtigten gingen zur Wahl.
- Rädler fokussiert sich auf angekündigte Projekte.
Von Mirijam Haller & Matthias Rauch
Feldkirch Um 13 Uhr schlossen die Wahllokale in Feldkirch, wenige Minuten später traf Bürgermeister Manfred Rädler bereits bei der Wahlbehörde im Rathaus ein. Seine Herausforderin Andrea Kerbleder ließ sich etwas mehr Zeit, sie traf gegen 13.45 Uhr beim Rathaus ein – und traf vor dem Eingang noch auf Clemens Rauch, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Beide sind stark genug, der Volkspartei die notwendigen Mehrheiten in der Stadtvertretung zu ermöglichen – und dem neuen und alten Bürgermeister Manfred Rädler der Volkspartei.
Blaue Wurzeln
2000 zog er damals noch für die FPÖ in die Stadtvertretung ein, wechselte im Zuge des Knittelfeld-Debakels 2005 von der FPÖ zur ÖVP. Anfang 2024 fand der Immobilienunternehmer und Vater zweier inzwischen erwachsener Kinder sich als Nachfolger von Wolfgang Matt erstmals auf dem Bürgermeistersessel wieder. Jedoch nur von den Parteien Gnaden, der Volkswille zeigte sich nun ein Jahr später.
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Kein knappes Rennen
Gegen 14.30 Uhr stand die Richtung fest: Rädler kann sich mit knapp über 60 Prozent der Stimmen auf dem Bürgermeistersessel halten, vier von zehn Wählern entschieden sich für Kerbleder. Für manche war es damit eine Wiederholung von 2020: Damals entschieden sich in der Stichwahl ebenfalls sechs von zehn für Wolfgang Matt von der Volkspartei, das Ergebnis von Daniel Allgäuer unterschied sich nur im Detail von dem seiner Nachfolgerin.

Um 15.40 Uhr dann das Endergebnis: Von den 27.000 Wahlberechtigten in der Montfortstadt entschieden sich 43,5 Prozent zur Wahl zu gehen. 60,33 Prozent unterstützten den amtierenden Bürgermeister, 39,67 sprachen sich für die Herausforderin aus.

“Eindeutiges Ergebnis”
“Für mich war klar, dass ich natürlich ein eindeutiges Ergebnis möchte – das habe ich bekommen”, betont Rädler nach der Wahl im Live-Interview mit den VN. Der 60-jährige Gemeindemandatar und gewählte Stadtregent will sich nun auf die im Wahlprogramm angekündigten Themen fokussieren. “Natürlich freue ich mich auf den Stadttunnel”, erklärt er gegenüber den VN mit Verweis auf die damit verbundenen Begleitmaßnahmen.

Zu tun gibt es auf alle Fälle genug: Ein Ortszentrum für Tisis will geschaffen, die Liechtensteiner Straße im Zuge der Bauarbeiten für den Stadttunnel, der 2030 fertiggestellt sein soll, zurückgebaut werden. Und trotz Spardruck muss in die Kinderbetreuung und Bildung investiert werden, waren sich beide Kandidaten vor der Stichwahl einig. Doch auch bei Entwicklungsprojekten wie beim Hämmerle-Areal in Gisingen wird die Stadt ein Wörtchen mitreden wollen.

Nach dem Wahlgang wurden beide Bewerber nicht müde zu betonen, dass sie diesen um zwei Wochen verlängerten Wahlkampf nicht allein schlugen. “Auch wenn es jetzt eine Direktwahl war um den Bürgermeister, zwei Personen gegeneinander in der Stichwahl, war das dennoch eine Teamarbeit”, betonte etwa Rädler direkt nach dem Wahlgang, dass sein Team bis zuletzt hinter ihm stand. Und auch am Montag werde er sich nach der Feier seines Wahlsieges auf dieses Team bei den Sondierungsgesprächen mit den anderen Fraktionen verlassen können – auch wenn es am Sonntagabend für viele wohl noch länger gegangen sein dürfte. “Ich werde heute sicher das eine oder andere Bier oder Glas Wein trinken”, bestätigte Rädler im Live-Interview seine Feierstimmung nach dem Wahlsieg.