Eine Stadt mit vielen Facetten

Reise / 19.04.2013 • 10:32 Uhr
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Hamburg hat viel zu bieten und sein Hafen ist für viele das „Tor zur Welt“.

reise. (VN-ber) Hamburg, die zweitgrößte Stadt Deutschlands, hat seinen Besuchern jede Menge zu bieten. Kaum eine andere Stadt in Deutschland ist so gegensätzlich und facettenreich wie Hamburg. So grenzt direkt an den berüchtigten Stadtteil St. Pauli etwa das Bankenviertel mit seinen imposanten Wolkenkratzern und den modernen Glasfassaden an. Prachtvolle Gründerzeitvillen stehen neben klotzigen Backsteinbauten und zweckmäßigen Arbeiterwohnquartieren. Zur Mittagszeit sitzen in den Res-taurants hanseatische Kaufleute Seite an Seite mit quirligen Werbern, die von hier aus die Geschicke internationaler Marken und Märkte lenken, und direkt neben Alternativkultur und Weltoffenheit befindet sich das pulsierende Zentrum des Kapitalismus und der Globalisierung. Ein nur scheinbar unauflöslicher Widerspruch, denn wer nur einige Wochen in Hamburg verbracht hat, der weiß, dass sich diese beiden Elemente ungewöhnlich gut, fast schon symbiotisch, vertragen.

Das Tor zur Welt

Aber auch der Hafen spricht für die Stadt und verleiht ihr und ihren Besuchern das Gefühl von großer weiter Welt. Für die Hamburger ist sowieso klar: Die Stadt mit ihrem Hafen ist das Tor zur Welt. Als Beweis dienen riesige Containerschiffe aus aller Herren Länder, umtriebige Barkassen, immer mal wieder die „Queen Mary“ und andere Kreuzfahrtschiffe. Auch der größte auf Eichenpfählen gegründete Lagerhauskomplex der Welt mit seinen Tee-, Kaffee- und Gewürzspeichern ist hier zu finden. Wer den Hafen kennenlernen möchte, sollte sich den jährlich stattfindenden Hafengeburtstag, das größte Hafenfest der Welt (mehr auf Seite 2), nicht entgehen lassen oder sich einfach eine Hafenrundfahrt gönnen. Die Erklärungen des Schippers sind lehrreich und immer unterhaltsam. Auch Spaziergänge entlang der St.-Pauli-Landungsbrücken, in der Speicherstadt, in der gerade entstehenden neuen HafenCity oder am Fischmarkt lassen den Hafenbesuch zu einem Erlebnis werden.

Frühmorgens am Fischmarkt

Der Hamburger Fischmarkt lockt jeden Sonntag 70.000 Besucher an die Elbe. Ziemlich alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wird hier gehandelt. Von der angestaubten Porzellankanne bis zur quietschfidelen Entenfamilie ist hier im Schatten der hundert Jahre alten Fischauktionshalle alles zu haben. Halbe Dschungel werden hier direkt im Topf und vom Lkw verkauft, Bananen fliegen durch die Luft, Plastiktüten voller Wurst wechseln für einen Spottpreis den Besitzer, Aale-Dieter brüllt sich die Händler-Seele aus dem Leib, Menschentrauben vor den Wagen der Händler – das muss man erlebt haben. Nachtschwärmer von der Reeperbahn stehen hier mit Fischbrötchen und Kaffee in den Händen an der Wasserkante und warten auf die Rückkehr der Lebensgeister, andere bringen ihre erstandene „Beute in Sicherheit“ – für manche beginnt der Tag gerade erst, für andere ist der gestrige noch nicht zu Ende.

Die kleinen Perlen der Stadt

Es lohnt sich, bei einem Spaziergang durch die Stadt auch einen Blick auf die kleinen Perlen zwischen den Sehenswürdigkeiten zu werfen. Traditionsreiche Geschäfte bieten handverlesene Spezialitäten, junge Designerinnen schneidern ihre exklusiven Kollektionen im Hinterzimmer eines Ladenlokals und in den kleinen Musikclubs wurde schon vor Jahrzehnten von engagierten Bands Musikgeschichte geschrieben. Dort werden auch heute noch außergewöhnliche Live-Konzerte geboten.

Historisches Zentrum

Mittelpunkt der Stadt ist zweifelsohne der Rathausmarkt mit dem sehenswerten Rathaus im Stil der Neorenaissance. Zwischen Hauptbahnhof und Gänsemarkt befindet sich das historische Zentrum, Einkaufsadressen von internationalem Rang sind hier angesiedelt. Aber auch Freunde der schönen Künste kommen auf ihre Kosten: Neben der Museumsmeile mit Kunsthalle, Galerie der Gegenwart und den Deichtorhallen laden das Thalia Theater, das Deutsche Schauspielhaus und die Oper zu einem Besuch ein.