Zwischen Wüste und Wasser

Reise / 26.04.2013 • 11:00 Uhr
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Jordanien bietet seinen Besuchern spektakuläre Landschaften und Gastfreundschaft.

reise. (VN-ber) Viele kennen Jordanien, das etwas abseits der Touristenströme liegt, nur aus den Schlagzeilen der Weltpresse, wenn es um Konflikte oder die Irak-Tragödie geht, in der Jordanien vielen Geschäftemachern als Stützpunkt dient. Dabei hat dieses Land noch viel mehr zu bieten. Eine wunderschöne Landschaft, spektakuläres Weltkulturerbe, das Tote Meer oder Petra, eines der neuen Weltwunder. Wer mit dem Flugzeug ankommt, wird seine Reise meistens in Jordaniens Hauptstadt Amman starten. Gleich bei der Ankunft werden viele überrascht sein, denn wer sich die 2,5 Millionen Einwohner zählende Stadt typisch orientalisch mit einem Gewirr von Gassen und zahlreichen Basaren vorstellt, hat sich getäuscht. Amman ist eine der modernsten und saubersten Hauptstädte der Region. Die Häuser sind mit hellem oder rötlichem Kalkstein verschalt, was der Stadt ein ungewöhnlich einheitliches Erscheinungsbild gibt. Mit Ausnahme einiger Hotels gibt es hier keine Hochhäuser, dafür breitet sich die Stadt, die ursprünglich auf sieben Hügeln angelegt wurde, in alle Richtungen aus und bedeckt mittlerweile etwa zwanzig Hügel. Obwohl Amman neben Jericho und Damaskus zu den ältesten Städten der Welt gehört, sind nicht mehr viele Bauten aus den alten Zeiten erhalten und so bietet es sich an, entweder Tagesausflüge von der Stadt aus zu machen oder sich auf eine Rundreise durch das faszinierende und abwechslungsreiche Jordanien zu begeben. Vom Toten Meer gelangt man zum Wadi Mujib, dem am tiefsten gelegenen Nationalpark der Welt, auch bekannt als „Grand Canyon Jordaniens“. Wer Canyoning schon einmal ausprobiert hat, wird diesen Ort lieben, aber auch Neulinge haben die Chance, hier inmitten des Canyons entlang des Flusses zu wandern.

Von Wadi Mujib nach Petra

Auf dem Weg nach Süden in Richtung Petra besichtigt man
die Kreuzritterburgen Kerak und Shobak und horcht in den gepflasterten Gängen dem Hufgeklapper der Mulis. Der Ort, der in Jordanien aber am meisten Touristen anzieht, ist mit Sicherheit Petra, die Felsenstadt der Nabatäer, die seit 1985 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Den einzigen Zugang nach Petra bildet ein fast zwei Kilometer langer Siq, eine natürliche, durch Erdbeben entstandene, enge Felsspalte, die dem Verlauf eines ausgetrockneten Flusstals folgt. Steilwände von oft über hundert Meter Höhe ragen zu beiden Seiten der ehrerbietenden Schlucht auf. Der Weg durch diesen Siq führt in das Herz der Stadt, der Ausgang befindet sich direkt gegenüber des sogenannten Schatzhauses, des wohl schönsten und berühmtesten Baudenkmals von Petra.

Das Rote Meer und Wadi Rum

Von hier aus sind es nur zwei Stunden bis zur Küstenstadt Aqaba. Beim Tauchen in den Korallenriffen wäscht man sich den Wüstenstaub der vergangenen Tage ab, bevor man durch einen Abstecher auf dem Rückweg nach Amman ins berühmte Wadi Rum gelangt. Auf den Spuren von „Lawrence von Arabien“ kann man hier die grandiose Aussicht auf die polierten Sandsteinklippen und die leuchtenden Dünen genießen, die schon Lawrence beeindruckten, als er hoch zu Kamel durch das Land der Beduinen trabte. Das Wadi Rum kann auf verschiedenste Arten erkundet werden. Mit dem Jeep, auf dem Kamel, mit Pferden oder einfach zu Fuß. Wer einen Einblick in die traditionelle Lebensweise der Beduinen bekommen möchte, hat die Möglichkeit, in einem der über die Wüste verstreuten Beduinenlager zu logieren, bevor es wieder zurück in die Hauptstadt oder weiter zu einer anderen der zahlreichen Naturspektakel des Landes geht.