Ein Tag im erneuerten Marseille

mich dem Auf und Ab der engen Gassen im Panier-Viertel zu. „Du darfst mich ruhig fotografieren“, ruft mir ein Straßenkünstler zu, der nicht die Straße, sondern deren Begrenzungspfosten auf kreative Art mit Farbe verschönert. Ich schlendere vorbei an der Alten Charité mit der Ausstellung „Visages“ und Werken der Künstler Picasso, Magritte, Warhole. Dann beeindruckt mich die monumentale Cathédrale de la Major und kurz darauf gelange ich zum Steg, der die Altstadt mit dem Fort Saint-Jean verbindet. Nach der Überquerung dieser Brücke mit herrlichem Blick auf den Hafen, die Stadt und das Meer erschließt sich mir nur nach und nach das MuCEM, diese neu geschaffene Oase von Kulturtempeln. Ich verliere mich im Labyrinth der Gärten, Höfe und Ausstellungsräume der Festung, lasse mich treiben von immer neuen Eindrücken und Ausblicken und gelange zum spektakulären Solitär J4. Ich verweile auf dessen Terrasse, wo Sessel und Liegen für ermüdete Beine bereitstehen, und gönne mir eine Erfrischung. Ich besichtige die Dauerausstellung genauso wie die temporären. Und schon ist es wieder Zeit, aufzubrechen. Die vereinbarte Stelle erreiche ich sogar etwas früher und auch ein strahlender Josef taucht pünktlich auf. Er erzählt, dass er die Prachtstraße Canebière entlang flanierte. Mein Reisebegleiter erklomm außerdem die 147 steilen Meter zum Wahrzeichen von Marseille, der Notre-Dame de la Garde. Auf dem großen Markt profitierte er von ein paar Schnäppchen. Und fest steht auch, dass er an keiner Kunstgalerie vorbeikam, ohne sich die Bilder im Inneren genau anzusehen. Wir beide haben einen wunderbaren Tag in Marseille verbracht. Und schon setzen wir unsere Reise fort zu den nahe gelegenen, weißen Kreidefelsen der Calanque.
Lesen Sie nächste Woche im Reiseteil: Whisky, Berge und Schafe in Schottland.