Auf den Spuren südindischer Pilger

Reise / 29.04.2016 • 09:27 Uhr
Auf den Spuren südindischer Pilger

2600 Jahre ist Madurai alt. Millionen indischer Pilger besuchen die Stadt jedes Jahr.

reise. (VN-gms) An der Südspitze von Indien liegen zwei Bundesstaaten. Zum einen das touristisch gut erschlossene Kerala. Zum anderen, östlich der Gebirgskette der Westghats Tamil Nadu: eine weit ärmere Region, die aber gerade für Indienreisende einiges zu bieten hat. Die Inder wissen das schon lange – weit über 100 Millionen Binnentouristen bereisen alljährlich den Bundesstaat. Diesen stehen aber nur etwa drei Millionen ausländische Gäste gegenüber. Das sorgt dafür, dass Tamil Nadu in vielerlei Hinsicht viel indischer ist, als die touristischen Hotspots, aber dennoch eine gute Infrastruktur für Reisende vorhanden ist.

In Tamil Nadu gibt es zahlreiche berühmte Pilgerorte, die Hindus aus dem ganzen Kontinent in verschiedene Städte streben lässt. So etwa nach Madurai.

2600 Jahre Geschichte

Die Millionenstadt gilt als eine der ältesten Städte Südasiens und kann auf eine reiche und wechselvolle Geschichte zurückblicken. So war sie die Hauptstadt des tamilischen Pandya-Reiches, das eine erste Blüte zwischen dem 3. Jahrhundert vor und dem 4. Jahrhundert nach Chrisus erlebte. Im 12. Jahrhundert, also mehr als tausend Jahre später, erlebte das gleiche Reich eine Renaissance. Insgesamt regierte die Pandya-Dynastie über 2000 Jahre im Süden Indiens. Die Spuren der Dynastie sind längst verloren gegangen, für die tamilische Kultur Südindiens bilden sie aber einen wichtigen Einfluss. Immerhin regierte die Pandya-Dynastie zu ihren Blütezeiten über den gesamten tamilischen Raum in Südindien und Sri Lanka.

Die Hauptattraktion in Madurai ist der Minakshi-Tempel. Dieses wichtige Heiligtum liegt im Zentrum der Stadt, die in konzentrischen Straßen rund um den Tempel mit seinen zahlreichen Türmen errichtet wurde. In der jetzigen Form wurde er im 17. Jahrhundert errichtet (nachdem moslemische Eroberer den alten Pandya-Tempel im 14. Jahrhundert zerstört hatten). 14 Tor-Türme sind weithin sichtbar und prägen das Stadtbild. Tausende reich verzierte und detailliert dargestellte Figuren zeigen den reichen Götterhimmel des Hinduismus. Im Inneren des Tempels finden sich zahlreiche Gebetsschreine, Hallen und auch Teiche, aber auch jede Menge Händler. Zu jeder Tageszeit herrscht ein gigantischer Trubel. In den Straßen, die den Tempel umgeben,
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