
Platsch und schon eröffnet sich im Schein von Taschenlampen eine wunderbare unterirdische Welt voller Stalaktiten und Stalagmiten. Nach diesem Auftakt wartet das nächste Abenteuer: Die erste von insgesamt fünf Ziplines, die quer über den Urwald gespannt sind. Über eine steile, wackelige Leiter geht es zum Startturm. Dann heißt es: Helm auf, Karabinerhaken am Stahlseil befestigen und los geht‘s. Das Tempo ist derart hoch, dass für einen entspannten Blick auf die wunderbare Landschaft eigentlich keine Zeit bleibt. Doch das ändert sich mit jeder Zipline und wachsender „Routine“. Auf einmal lässt sich der Jungla Maya mit all seiner Schönheit aus der Vogelperspektive genießen.
Nach so viel Adrenalin wartet im kleinen Maya-Dorf inmitten des Dschungel-Areals eine Stärkung. Nur wenig später saust der Unimog wieder zurück an die Küstenautobahn, wo ein ungleich bequemerer Kleinbus wartet. Nach weiteren zehn Minuten Fahrt ist Tulum erreicht, eine der berühmtesten prähistorischen Maya-Stätten Mexikos. In Bruchteilen von Sekunden wandeln sich die Dschungel-Abenteurer in Hobby-Archäologen. Denn die Ruinen der Jahrhunderte alten Stadt üben fast schon magnetische Anziehungskraft aus. Irgendwie kann sich kaum jemand, der an die Riviera Maya reist, ihrer Faszination entziehen. Fast wünscht man sich die Abgeschiedenheit des Jungla Maya zurück. Doch Tulum ist ein absolutes Muss. Die Geschichte der Maya-Stadt reicht zurück bis in die Zeit um das Jahr 1200. Damals war Tulum einer der wichtigsten Handelsposten und eine bedeutende Hafenstadt an der Karibikküste. Noch heute lassen die in Teilen gut erhaltenen Stadtmauern sowie die Reste der Wohnhäuser die Bedeutung erahnen.
„Mehr Bilderbuch-Mexiko geht wohl kaum“, strahlt Euri mit Blick auf die Prachtkulisse mit präkolumbianischen Maya-Tempeln, Palmen, feinstem Karibik-Strand, türkisblauem Wasser und strahlend blauem Himmel. Wohl wissend, dass sich die Dschungel-Abenteurer am Ende dieses Tages kaum entscheiden werden können, welches das großartigere Erlebnis war. Fakt ist, mehr Mexiko-Begeisterung lässt sich an nur einem einzigen Tag wohl kaum wecken. srt/Karsten-Thilo Raab