Reise / 02.03.2018 • 08:34 Uhr
Inmitten dieser kargen Landschaft der Negev-Wüste entstand im Kibbuz Ein Gedi ein riesiger botanischer Garten. Beate Rhomberg (5)
Inmitten dieser kargen Landschaft der Negev-Wüste entstand im Kibbuz Ein Gedi ein riesiger botanischer Garten. Beate Rhomberg (5)

Natürlich gehört es auch zum Pflichtprogramm jedes Israelbesuches, einmal in dem abflusslosen See, der sich ganze 428 Meter unter dem Meeresspiegel befindet, zu schweben. Möglich ist das aufgrund seines extrem hohen Salzgehaltes von 32 Prozent. Zugang zum Toten Meer hat man über die privaten Strände, wie etwa dem Neve Midbar Beach, der von einer Deutschen geführt wird, die seit vielen Jahren in Israel lebt und sich hier einen Traum erfüllt hat.

Zu Besuch im Kibbuz

Nach einem kurzen Bad fahren wir weiter zum Kibbuz Ein Gedi. Als Kibbuz bezeichnet man eine Art ländliche Kommune mit gemeinsamem Eigentum und basisdemokratischen Strukturen, in der die Produktionsmittel der Gemeinschaft gehören und auch die Bedürfnisse der Mitglieder von der Gemeinschaft gedeckt werden. Der erste Kibbuz wurde 1909 gegründet. Damals gab es unter den Bewohnern kein Eigentum – sogar Kleidung und Unterwäsche wurden geteilt. Die Kinder wuchsen ohne ihre Eltern in eigenen Häusern auf und wurden von der Gemeinschaft großgezogen. Heute haben sich diese Strukturen allerdings verändert. Während es immer noch über 200 Kibbuzim gibt, leben nur noch etwa zwölf davon in der ursprünglichen Form. In Ein Gedi hat man sich hingegen der heutigen Zeit angepasst. Die Kinder leben bei den Eltern, Kleidung und Häuser wurden privatisiert und auch im gemeinsamen Speisesaal wird nur noch am Sabbat gegessen. Hier, am tiefsten Punkt der Erde, flimmert im Sommer die Hitze. Die Landschaft inmitten der Wüste ist karg und trotzdem schafften es die Kibbuzniks, die sich hier in den 50er-Jahren niederließen, eine Oase und einen riesigen botanischen Garten zu schaffen – den einzigen auf der Welt, in dem man auch wohnen kann, denn Urlauber finden in den einstöckigen Bungalows bezaubernde Unterkünfte, bei denen es schon einmal vorkommen kann, dass ein Steinbock oder ein Klippschliefer auf der Terrasse vorbeischaut. Wer noch mehr entspannen möchte, besucht hingegen den Kibbuz-Spa, in dem man im Wasser des Toten Meeres „floaten“ oder sich eine Schlammpackung gönnen kann. Entspannt und gesund leben lässt es sich in Israel jedenfalls ohne Probleme. VN-Ber