Abenteuertrekking in Nepal

Reise / 25.05.2018 • 09:10 Uhr
Abenteuertrekking in Nepal

Zwei Jahre nach dem schweren Erdbeben ist in das Gebiet rund um das Annapurnamassiv Normalität eingekehrt.

Der magische Moment kam am fünften Tag, nach einem richtigen Misttag. Fünf Stunden waren Mutter, Tochter, Vater, Guide und Träger von dem Dorf Ghundruk in Richtung Westen gelaufen, auf rund 2000 Metern Höhe. Eigentlich sollten wir seit unserer Abfahrt aus der Stadt Pokhara ein wunderbares Panorama vor Augen haben. Rechts den gespaltenen Gipfel des Machapuchare, ein heiliger Berg, der nicht bestiegen werden darf. Knapp 7000 Meter hoch ist der auch „Matterhorn des Himalaja“ genannte Berg, daneben die Spitze des Annapurna South und dann der mächtige Annapurna 1 mit über 8000 Metern. Als wir nach fünf Stunden Weg in Tadapani ankamen, war unsere Stimmung gedrückt. Es waren viele Trekker im Ort, an jeder Ecke gab es Tische mit regennassen Souvenirs, und dann schmeckte auch noch der Dhal, das typische Linsengericht, so gar nicht. Guide Lakpa versicherte, einen halbstündigen Marsch weiter gebe es eine angenehmere Übernachtungsmöglichkeit. Ein feiner Nieselregen setzte ein. Wir hatten keine Augen für die blutroten Blüten der bis zu 15 Meter hohen Bäume des Rhododendron-Urwaldes. „Wie weit?“, fragte meine Frau. Ich nuschelte ein „keine Ahnung“ und setzte Fuß vor Fuß. Vierhundert Höhenmeter ging es hinab, begleitet vom Rauschen eines Wasserfalls. Als wir den Wasserfall erreicht hatten, war klar, auf der anderen Seite geht es genauso steil sechshundert Meter wieder hoch. Mittlerweile war der Regen in Schnee übergegangen, und eine ernste Ehekrise ließ sich nur durch fürsorgliche Pausen und flehentliche, mantraähnliche Beschwörungen „gleich sind wir da“ vermeiden. Schließlich erreichten wir in fast 2700 Metern Höhe die Lodge Trekkers Sanctuary von Tika Sebedi. Die 22-jährige Tika führt die einfache Lodge mit sechs Zimmern zusammen mit Schwester und Bruder. Mittlerweile konnte man keine 50 Meter weit sehen, abwechselnd schneite und regnete es. Nach einer wunderbaren warmen Dusche genossen wir köstliche Momos, die traditionellen gedämpften Teigtaschen Nepals, sowie Dhal Bat,

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