Korsika – sanft und störrisch

„Die Unsterbliche“ verleiht der Insel der Schönheit den unvergesslichen Duft.
Der vertraute Geruch der Macchia liegt in der Luft, während mein Blick über das kristallklare Wasser an der Nordküste Korsikas schweift. Der Aussichtspunkt „La Revellata“ bietet ein wunderschönes Panorama. Im fast schon karibischen Meer schaukeln ein paar Boote vor der Zitadelle von Calvi und in weiter Ferne geben die Wolken ab und zu den Blick auf den Monte Cinto, den mit 2706 Metern höchsten Berg der Insel, frei. Während die Gipfel immer noch angezuckert sind, ist hier unten längst der Frühling eingekehrt. Die vielen Macchiagewächse stehen in voller Blüte und sorgen für den für Frankreich so typischen Duft. Die wohl prägendste Pflanze dafür ist die Immortelle oder auf deutsch „die Unsterbliche“. Ihren Namen verdankt sie dem Geruch, den sie, wenn sie getrocknet wird, auch nach über zehn Jahren noch verströmt. Aber auch Ginster, Zistrose oder Schopflavendel verwandeln die Landschaft um diese Jahreszeit in ein wahres Farbenmeer. Nicht umsonst wird Korsika auch „Die Insel der Schönheit“ genannt. Vielleicht entschied sich deshalb vor knapp 60 Jahren eine Gruppe des Alpenvereins, Sektion Dornbirn, auf der Insel zu bleiben und bei Calvi das Feriendorf „Zum Störrischen Esel“ zu gründen. Das Vertrauen der Korsen musste sich Pionier Kurt Müller, der noch heute gemeinsam mit seiner Frau Grete die Gäste im Feriendorf begrüßt, zusammen mit Wilhelm von Doderer und anderen Bergfreunden hart erarbeiten. Das schafft auf Korsika, wo noch heute die Widerstandskämpfer mit teils ungewöhnlichen Methoden dafür sorgen, dass man an den Stränden keine Hotelburgen findet, nicht jeder. „Wir wollten den Leuten die Schönheit der Insel zeigen“, erinnert sich der heute über 80-Jährige gerne an das damalige Zeltdorf zurück. Noch heute werden im „Störrischen Esel“ Einfachheit und der Alpenvereinsgedanke bewusst gelebt. Komfortable Zelte oder einfache Bungalows mit und ohne Küche stehen inmitten eines wunderschönen Naturparks zur Wahl. „Es ist uns wichtig, dass die Menschen am Abend zusammensitzen und sich miteinander unterhalten oder am vielfältigen Programm
Fortsetzung auf Seite G2