Herbstzeit in Kitzbühel

Die nächsten Wochen eignen sich wunderbar für eine Wanderung auf dem Kitzbüheler „Gamsroas 9 Gipfel“-Weg.
Kleiner Gipfel, großes Kino, so könnte man den Laubkogel beschreiben, der eigentlich ganz unscheinbar den Eckpunkt eines kilometerlangen Graskammes bildet. Ein grüner Hügel inmitten der grünen Kitzbüheler Grasberge, die sich im Winter in ein perfektes Skigelände verwandeln. Im Sommer dagegen zeigen sich die Kitzbüheler Alpen als charmantes Wandergebiet, wobei selbst kleine Gipfel wie der gerade einmal 1760 Meter hohe Laubkogel grandiose Ausblicke ermöglichen. Auf der einen Seite fasziniert das Kitzbüheler Horn mit dem benachbarten Wilden Kaiser, auf der anderen Seite reiht sich über dem Talschluss der Kelchalm Gipfel an Gipfel. Insgesamt sind es neun, die alle noch auf dem Plan stehen – der Laubkogel ist nur der Auftakt eines überaus sportlichen Wandertages. Im Rahmen der 9-Gipfel-Tour werden alle Berge über der Kelchalm überschritten, wobei dies bisher kaum einer machte. Grundsätzlich ist die Wanderung natürlich nicht neu, die Gipfel gab es schon immer, doch seit vergangenem Sommer wird die Runde unter dem Namen „Gamsroas – Das 9 Gipfel Erlebnis“ in einer Wanderbroschüre ausführlich beschrieben. Dahinter steht der Gedanke, dass die Kitzbüheler Alpen, die eher für Grasberge und damit leichte Wanderungen bekannt sind, auch für sportlich ambitionierte Bergwanderer ein lohnendes Ziel sind.
Der Auftakt ist human, auch wenn man auf der steilen Schotterstraße zur Kelchalm schnell auf Betriebstemperatur kommt. Vorbei an Relikten des ehemaligen Kupferbergbaus, der vor mehr als 3000 Jahren begann und im Jahr 1926 eingestellt wurde, kann man nach rund eineinhalb Stunden Gehzeit mit dem Laubkogel bereits Gipfel Nummer 1 abhaken. Der Weiterweg schaut einladend aus: Ein sanfter Wiesenrücken gibt die Richtung vor, ein schwach ausgeprägter Pfad mit einzelnen Markierungen führt über das Hahnenkampl und den Rauber zum ersten Zweitausender, den 2008 Meter hohen Saalkogel. Knapp zwei Stunden sollte man für die Strecke bis zum vierten Gipfel veranschlagen, doch wer länger braucht, macht alles richtig – und