Abenteuerinsel Madeira

Reise / 07.05.2021 • 11:48 Uhr
Abenteuerinsel Madeira

Tiefe Schluchten, steile Klippen und mystische Zauberwälder sorgen für Abwechslung.

Blumeninsel, schwimmender Garten, Wanderparadies. Wer Madeira hört, dem kommen diese Worte sowie die Bilder von prächtigen Blumen, die in allen Farben leuchten, in den Sinn und – keine Frage – man liegt damit nicht falsch, aber die portugiesische Insel hat noch so viel mehr zu bieten. So könnte man sie beispielsweise genauso gut als Genussinsel und Abenteuerziel beschreiben oder sie eine Insel für Entdecker nennen, denn das idyllische Eiland mitten im Atlantik birgt unzählige Schätze und Orte, die es zu entdecken gilt.

Mit dem Jeep der Sonne entgegen

Es ist Mitte April, und während in Österreich der Winter einfach nicht verschwinden will und Corona das Land weiterhin in Atem hält, sieht die Welt gute drei Flugstunden entfernt schon ganz anders aus. Zwar ist die Pandemie auch hier allgegenwärtig – trotzdem fühlt es sich beim ersten Blick auf das Meer an, als würde die Last der letzten Monate plötzlich von einem abfallen. So sehr habe ich mich an das Zuhausebleiben gewöhnt, fast hätte ich vergessen, wie sehr ich das Reisen vermisst habe. Die Einreise gestaltet sich mit vorherigem PCR-Test unkompliziert. Zur Begrüßung – und als Entschädigung für die Strapazen – reicht mir der nette Herr am Ausgang vom Flughafen erstmal eine Banane. Touristen sind auf Madeira derzeit herzlich willkommen. Das sieht auch unser Guide André so, der mit Madeira Mountain Expedition Jeeptouren für Touristen anbietet und uns am nächsten Tag früh morgens mit seinem Defender im Hotel abholt, um uns noch vor Sonnenaufgang auf den Pico do Arieiro zu bringen. Der dritthöchste Berg Madeiras ist von Funchal aus in 40 Minuten mit dem Auto zu erreichen. Während wir zügig eine Kurve nach der nächsten nehmen und es am Horizont langsam beginnt zu dämmern, können wir die ersten Konturen der Berge erkennen, die sich beinahe über die gesamte Insel erstrecken. An tiefen Schluchten fallen die Hänge steil ab, nur um auf der anderen Seite wieder nach oben zu klettern. Während ein Teil der Landschaft noch mit ursprünglichem Lorbeerwald bedeckt ist, ist der Rest von einer Terrassenlandschaft gesäumt, die den Anbau von Obst und Gemüse auf der ganzen Insel ermöglicht. Ich fühle mich an die Reisfelder in Indonesien erinnert, während André nochmal aufs Gas drückt, um uns rechtzeitig zu unserem Aussichtspunkt zu bringen. Oben angekommen, dürften selbst Morgenmuffel froh sein, die Strapazen auf sich genommen zu haben. Während im Tal noch die Wolken hängen, kommt die Sonne langsam hoch und taucht die Berge in ein sattes Orange. Ein Spektakel, das sich an einem Sonntag wie diesem auch die Einheimischen gerne ansehen.

Einmal quer über die Insel

Nach einem kurzen Picknick im Freien wird es Zeit, den Defender so richtig zu nutzen. Über steile, unbefestigte Bergstraßen manövriert André das Auto gekonnt durch die Wälder und bleibt ab und zu stehen, um uns Flora und Fauna zu erklären. Schließlich statten wir dem Örtchen Santana mit seinen traditionellen, spitzen Landhäusern einen Besuch ab, machen einen kurzen Stopp bei den Balcones de Ribeiro Frio, einem Naturpark im Norden der Insel und genießen den Ausblick auf die spektakulären