Reise / 12.08.2022 • 10:39 Uhr
Im Frühjahr oder Spätsommer, wenn oben Schnee liegt, ist die Aussicht besonders spektakulär. Shutterstock (3)
Im Frühjahr oder Spätsommer, wenn oben Schnee liegt, ist die
Aussicht besonders spektakulär. Shutterstock (3)

Ruhig geht es auf der Bichlalm und auf der Saukaralm zu. Bei den Einheimischen sind das die beliebten „Aussichtsalmen“. Das liegt nicht nur an der exponierten Lage, sondern auch an der Höhe. Wer hinauf will, braucht mindestens Kondition für rund zwei Stunden Bergwandern. An der Bichlalm bestimmt die grandiose Kulisse der schneebedeckten Bergriesen der Hohen Tauern den Panoramablick. An der Saukaralm fasziniert die Aussicht zu den wuchtigen Felsmassiven von Hochkönig und Tennengebirge. „Zu mir kommen gern die Sportlicheren“, erzählt Almwirt Sepp Knapp, der seit rund 20 Jahren Gäste bewirtet. „Viele wollen noch zum Klettersteig „Bella Cascinaia“ am Saukarkopf. Der beginnt nur zehn Minuten von der Hütte entfernt. Besonders lang ist der Steig zwar nicht, es gibt jedoch zwei Schlüsselstellen, die es in sich haben. Die Besteigung lohnt sich für solche, die es können, trotzdem. Ein Klettersteigset kann man sich an der Alm ausleihen.

Milchkühe und Kälber

Am anderen Ende des Großarltals im Süden ändert sich die Landschaft: Am Tor zum Nationalpark Hohe Tauern werden die Berge höher, das Tal enger. Aber Almen gibt es dort natürlich auch, wie etwa die Hirschgrubenalm. Seit mehr als 100 Jahren weiden dort oben im Sommer auf einem kleinen Wiesenplateau umgeben von Bergwald die Milchkühe und Kälber des Oberneureithofs im Weiler Aschau. Ein herrliches Fleckchen, so richtig zum Abschalten, zum Schauen und an der Sonne dösen. Oder auch um zu Fuß noch weiter hinauf zu steigen zum Spielkogel oder zur noch abgelegeneren Aschlreitalm. Auch auf der Hirschgrubenalm verwöhnen die Sennleute Wanderer und Mountainbiker mit ihren selbst erzeugten Produkten, wie Kaspressknödel, Bergkäse und Holzofenbrot. Wer möchte, kann hier sogar übernachten. Der Sonnenaufgang und das Bergfrühstück mit Kathis selbst gekochter Marmelade sind ein echtes Erlebnis.

Das Tal der Almen macht seinem Namen wahrlich alle Ehre. Und wer einige davon erwandert oder erradelt hat, möchte wahrscheinlich noch weitere sehen.