Reise / 16.06.2023 • 11:08 Uhr
23 Uhr in Mývatn: Zwischen Mai und August geht die Sonne nie ganz unter. Beate Rhomberg
23 Uhr in Mývatn: Zwischen Mai und August geht die Sonne nie ganz unter. Beate Rhomberg

sympathische Isländer und packt zu unserer Überraschung plötzlich einen Block Butter, Besteck und Geschirrtücher aus, die er liebevoll auf einem der Buggys ausbreitet. „Vergesst nicht, vor dem Probieren ein dickes Stück Butter aufs Brot zu legen!“ Natürlich trauen wir uns nicht zu widersprechen und lauschen bald alle zufrieden kauend Antons Geschichten. Und was wäre eine Geschichte in Island, bei der nicht auch die Elfen, Trolle oder „hidden people“, wie sie hier genannt werden, vorkommen. Denn glaubt man den vielen Isländern, die davon überzeugt sind, gibt es auf der Insel nicht nur mystische Landschaften, sondern auch mystische Bewohner. Gut die Hälfte ist von deren Existenz überzeugt, und ein paar wenige sagen von sich, die Elfen sehen zu können. So auch Bryndis Fjola, die Touristen und Einheimische durch den Botanischen Garten in Akureyri führt und von den hier lebenden Wesen erzählt, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Sogar Bilder hat sie von den einstigen Bewohnern Islands gezeichnet. Für so manchen Touristen ist das vielleicht etwas viel für den Anfang.

Am Seil über die Flüsse

Jón Heiðar, dem Aussehen nach ein waschechter Wikinger, und seine Tochter Elva müssen schmunzeln, als ich ihnen wenige Stunden später beim Ziplinen in Akureyri davon erzähle. Seit gut einem Jahr bieten sie die tollen Touren an, bei denen man sich völlig schwerelos fühlen und dabei noch die schöne Natur bewundern kann. Elva hat sogar ihre Diplomarbeit zum Thema „Elfen“ geschrieben. Auf die Frage, ob sie denn auch wirklich glaubt, dass sie existieren, traut sie sich kein klares „nein“ zu sagen, doch sie nimmt das Ganze nicht allzu ernst. „Wir achten schon darauf, dass wir keine Plätze zerstören, an denen Elfen wohnen, denn ansonsten könnte man ja riskieren, ganz schön viel Ärger mit ihnen zu bekommen“, lacht sie. Und ein Gutes hat der Glaube an Elfen, Zwerge und unsichtbare Menschen sowieso: Die Isländer haben aufgrund ihrer Geschichten ein ganz besonderes Gespür für den respektvollen Umgang mit der traumhaften Natur, die die Insel zu bieten hat.

Der Hafen von Husavik. Von hier aus starten viele Bootstouren.Beate Rhomberg
Der Hafen von Husavik. Von hier aus starten viele Bootstouren.Beate Rhomberg
Mit dem Buggy geht‘s problemlos durch das unwegsame Gelände.Edelweiss/Loren Bedeli
Mit dem Buggy geht‘s problemlos durch das unwegsame Gelände.Edelweiss/Loren Bedeli