Frauen erobern den Arbeitsmarkt

Spezial / 07.03.2013 • 19:26 Uhr

Der Arbeitsmarkt als Spiegel der Geschlechterunterschiede.

bregenz. (VN-bem) Beruf, Familie und Chancengleichheit sind grundlegende Themen des Arbeitsmarkts. Kamila Simma betreut als Frauenreferentin des AMS Vorarlberg diese Schwerpunkte.

Wie sieht der Arbeitsmarkt für Frauen in Vorarlberg aus?

kamila Simma: Von Arbeitslosigkeit waren Ende Februar 3897 Frauen und 5378 Männer betroffen. Saisonbedingt ist in den nächsten Monaten mit einem Anstieg an arbeitslos vorgemerkten Frauen zu rechnen. Derzeit sind 70.500 Frauen und 81.500 Männer unselbständig beschäftigt. In den letzten Jahren ist die Anzahl an erwerbstätigen Frauen in Vorarlberg stetig gestiegen. Die Zunahme ist durch einen Anstieg bei den Teilzeitbeschäftigten bedingt. Teilzeitarbeit hat zur Folge, dass Frauen im Alter mit halb so viel Pension auskommen müssen.

Ist der Wiedereinstieg in den Beruf mit Kindern nur mit Halbtags- oder geringfügiger Beschäftigung möglich?

Simma: Das kommt auf die Wohnortgemeinde und die vorhandenen Betreuungsmöglichkeiten für Kinder an. Oft ist ein geglückter Wiedereinstieg davon abhängig, ob ein privates Netzwerk vorhanden ist. Manche tun sich mangels Kinderbetreuung selbst mit einem Job von 8 bis 12 Uhr schwer.

Greifen die Initiativen, um Frauen in ehemals typisch männliche Berufe zu bringen?

kamila: Ja, Frauen erobern Berufe, die ehemals von Männern besetzt waren. Es ist wichtig, dass Frauen unter vielen Berufen wählen können und sich Informationen holen (z.B. FIT Frauen in Handwerk und Technik).

Wo müssen in der Arbeitsmarktpolitik die Schwerpunkte für Frauen gesetzt werden?

kamila: Auch die tollste Ausbildung wird für die jetzige Töchtergeneration schwer umsetzbar sein, wenn nach der Familiengründung keine entsprechende Kinderbetreuung vorhanden ist. Entscheidend ist der weitere Ausbau der Kinderbetreuung.

Immer mehr Frauen erobern Berufe, die ehemals männlich besetzt waren.