„PISA ist nicht das einzige Abbild von Schule“

Max Blassnig, Schülervertreter
Schullandesrätin Bernadette Mennel freut sich dennoch über die Ergebnisse.
Bregenz. (VN-hk) Die Ergebnisse des PISA-Tests 2012 beschäftigen auch in Vorarlberg Politiker und Experten. Im Gegensatz zu PISA 2009 gab es für den Test 2012 jedoch keine eigene Vorarlberger Auswertung.
Für die Vorarlberger Schullandesrätin Bernadette Mennel ist das kein Problem. „Die Entscheidung, keine gesonderte Vorarlberger Auswertung mehr in Auftrag zu geben, war gefallen. Abgesehen davon, ist PISA ja nur ein Gradmesser von Schule unter anderen. Genauso wie die Bildungsstandards.“ Mennel glaubt, dass die Steigerung auch auf die gesetzten Maßnahmen der letzten Jahre zurückzuführen ist und beschwört in diesem Zusammenhang einmal mehr die Segnungen der Frühförderung: „Da müssen wir vor allem den Hebel ansetzen und die Lust aufs Lernen verstärken“, erklärt sie.
Ob die Gesamtschul-Diskussion ob der deutlichen Verbesserung bei PISA nun in ihrer Intensität nachlassen werde, wollte Mennel nicht beantworten: „Eine Stukturdiskussion ist ohnehin nicht das Wichtigste. Viel wichtiger sind doch pädagogische Inhalte. Insofern denke ich, dass wir mit unserem Forschungsprojekt für eine Schule für Zehn- bis 14-Jährige auf dem richtigen Weg sind.“
Noch keine Nachhaltigkeit?
Zumindest in diesem Punkt ist Bezirksschulinspektor und Neue Mittelschule-Mitentwickler Christian Kompatscher mit der Schullandesrätin einer Meinung: „Natürlich ist es grundsätzlich erfreulich, dass die Kompetenzen der getesteten Schüler im Vergleich zum letzten PISA-Test besser geworden sind. Vielleicht ist es auch ein erster Erfolg von bereits gesetzten Maßnahmen. Allerdings kann man von einem PISA-Ergebnis noch keinen nachhaltigen Trend ableiten“, warnt Kompatscher vor überzogenen Erwartungen. Man dürfe jetzt auf keinen Fall im Reformeifer nachlassen, ist Kompatscher überzeugt. „Weil es sehr schnell gehen kann, dass man wieder dort landet, wo man schon war.“
Der Pflichtschulinspektor glaubt auch nicht, dass die Intensität der Diskussion über eine Gesamtschule nachlassen wird. Selber outet sich Kompatscher als Anhänger der heiß umstrittenen Schulform: „Im Zuge meiner intensiven Beschäftigung mit dem Thema bin ich zur Auffassung gelangt, dass diese Schulform gesellschaftlich und pädagogisch die beste ist.“
„Erfreulich“ findet auch FPÖ-Bildungssprecherin Silvia Benzer das PISA-Ergebnis: „Ein Grund zum Zurücklehnen ist es aber nicht.“ Einmal mehr fordert Benzer die Gemeinsame Schule.
Strukturdiskussionen sind nicht das Wichtigste.
Bernadette Mennel
Wir dürfen in unseren Bemühungen jetzt ja nicht nachlassen.
Christian Kompatscher

H. Hämmerle, AK-Präsident

Mario Waldner, Elternvertreter

Walter Bösch, MS-Direktor

Manfred Rein, WK-Präsident