„Wir sahen nur noch Zerstörung und Elend“

Spezial / 19.12.2014 • 21:24 Uhr

Claudia Hinteregger-Thoma (49) über ihren Einsatz in der Krisen­intervention.

Schwarzach. (VN-gs) Der Anruf kam plötzlich und unerwartet. „Es war am Nachmittag, ich war mit meinem Mann in Bregenz“, erinnert sich Claudia Hinteregger-Thoma vom Kriseninterventionsteam (KIT), „und es hieß, das Land stellt ein Team zusammen.“

Umgehend nach Thailand

Dann ging alles schnell. Ein erstes Treffen im Landhaus, dann der Flug nach Wien und anschließend, noch in derselben Nacht, die Reise mit einer Sondermaschine in das Katastrophengebiet. Der erste Eindruck des vierköpfigen Einsatzteams aus Vorarlberg unter der Leitung von Landesfeuerwehrinspektor Hubert Vetter war ein Eindruck des Grauens. „Wir sahen nur Zerstörung und Elend, angerichtet von einer Naturgewalt“, schildert die 49-Jährige, und: „Ich habe vorher noch nie so viele Leichensäcke auf einmal gesehen und auch nachher nicht.“ Nicht weniger beeindruckt war die Vorarlbergerin jedoch auch von den einheimischen Einsatzkräften und auch dem großartigen Engagement der Bevölkerung.

Die Aufgaben

„Meine vordringlichste Aufgabe war nicht die therapeutische Hilfe“, so Hinteregger-Thoma. „Wichtig war vor allem, einfach nur da zu sein.“ Vorarlberger Opfer waren nicht mehr anzutreffen. „Es ging vor allem darum, alles zu tun.“ Und das waren Telefondienste, das Aussortieren abgängiger Personen und die Verbindung herzustellen zwischen den Betroffenen und deren Angehörigen.