Ein starker Franken verteuert den Export
Zürich. Was sind die Gründe der Schweizer Notenbank und warum ist ein starker Franken ein Problem für die die Wirtschaft?
Was hat die Nationalbank gemacht?
Um die eigene Währung schwächer zu machen, hat die Schweizer Notenbank seit 2011 an den Devisenmärkten immer wieder Euro gekauft, damit der Euro mindestens 1,20 Franken kostet. Diese Politik gibt sie jetzt auf. Prompt schoss der Franken in die Höhe. Zudem erhöhen die Währungshüter den „Strafzins“ für Guthaben auf Girokonten bei der Nationalbank. Wird ein bestimmter Freibetrag überstiegen, werden statt bisher 0,25 Prozent nun 0,75 Prozent fällig. Zudem hält sich die Notenbank den Ankauf ausländischer Währungen offen.
Warum ist ein starker Franken ein Problem für die Wirtschaft?
Für die Exportwirtschaft des Alpenlandes ist die starke Währung eine enorme Belastung. Verbrauchern ist die Schweiz vor allem durch Käse, Schokolade und Uhren bekannt, viel wichtiger sind aber Exportgüter wie Pharmaprodukte und Maschinen. Ein starker Franken verteuert die Ausfuhr der Waren und nagt so an der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Die Euro-Länder sind die wichtigsten Handelspartner der Schweiz. Auch die Tourismus-Branche bekommt die Stärke des Frankens zu spüren, weil Urlaub in dem Alpenland teurer wird.
Gibt es weitere Gründe für die Entscheidung?
Ja, zum Beispiel die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank: Die Europäische Zentralbank dürfte am 22. Januar entscheiden, mit Anleihekäufen weitere Milliarden in den Markt zu pumpen. Das könnte den Euro schwächen. Die SNB müsste noch mehr Euro kaufen, um den Franken schwach zu halten.
Warum ist der Franken so stark?
Neben Gold gilt der Franken vielen Anlegern als „sicherer Hafen“ in unsicherer Zeit. Vor allem darum kaufen Anleger die Währung.
Wer profitiert von der Entscheidung?
Durch die Freigabe des Schweizer Franken zum Euro rechnen Einzelhändler in Grenznähe mit wachsendem Shoppingtourismus.