Johannes Huber
Fast alles, was in Österreich nicht zum freiheitlichen Lager zählt, hat in den vergangenen Wochen Alexander Van der Bellen unterstützt. Dass er sich bei der Präsidentschaftswahl gegen Norbert Hofer durchsetzen konnte, sollte so gesehen eine Selbstverständlichkeit sein. Eine solche ist es jedoch beileibe nicht gewesen. Und allein das zeigt schon, wie stark die FPÖ in diesem Land bereits ist. Im Hinblick auf die nächste Nationalratswahl hat sie beste Chancen, nach ganz vorne zu kommen. Wobei ihre Aussichten nach diesem Urnengang nicht schlechter, sondern eher noch besser geworden sind: SPÖ, ÖVP und Grüne werden sich jetzt, da sie glauben, gewonnen zu haben, verhängnisvollerweise kaum noch dazu durchringen, überfällige Konsequenzen zu ziehen. Ja, das gilt auch für die Grünen: Wollen sie sich als Mittelpartei etablieren, müssen sie lernen, auch Wählergruppen anzusprechen, die es immer stärker zu den Freiheitlichen zieht. Arbeiter beispielsweise. Und zwar ganz besonders jene, die in den ostösterreichischen Abwanderungsregionen zu Hause sind. Sie haben keine Perspektive und außer Heinz-Christian Strache, Hofer und Co. auch niemanden mehr, der sie noch persönlich anspricht. Bleibt es dabei, ist die FPÖ nicht zu stoppen.