Schock, Euphorie und große Genugtuung

Spezial / 04.12.2016 • 23:04 Uhr
Große Freude herrschte auch bei Willi Hagleitner, Jutta Frick und Gebhard Heinzle (v. l.).
Große Freude herrschte auch bei Willi Hagleitner, Jutta Frick und Gebhard Heinzle (v. l.).

Ländle-Grüne feierten im „Schwärzler“ in Bregenz den Sieg ihres Kandidaten.

Bregenz. Die Lustenauer Grünen-Chefin Christine Bösch-Vetter und Klubsekretär Ekkehard Muther hatten in der Früh ein gemeinsames Erlebnis. „Von den ersten zehn Stimmen, die ich auszählte, waren neun für Hofer und eine ungültig. Das war für mich ein Schock.“ Genau gleich erging es Muther in seinem Wahllokal in der VS Schendlingen. „Alles Hofer-Stimmen am Beginn der Auszählung. Es war schlimm.“

Überrascht

Sechs Stunden später konnten nicht nur sie darüber lachen. Im Weidachsaal des Schwärzlers hatten sich Dutzende Funktionäre und Wahlkampfhelfer von Alexander Van der Bellen eingefunden. Sie brachen in Jubel aus, als um kurz nach 17 Uhr das Ergebnis der ersten Hochrechnung präsentiert wurde. „Es ist so schön. Aber ich war mir nicht sicher, dass wir gewinnen würden. Nun sagt mir mein Gefühl: Die Leute hatten genug vom Streiten. Sie haben für den Kandidaten des Ausgleichs gestimmt – und das war Van der Bellen.“ So kommentierte Jutta Frick, Vertreterin des Personenkomitees für Van der Bellen den Wahlausgang. Was sie besonders freute: „Dass auch im Bregenzerwald mehrere Orte einen Schwenk von Hofer zu Van der Bellen vollzogen haben.“

Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen im Nationalrat, glaubte im Wahlkampf bereits zu spüren, dass es für den eigenen Kandidaten gut ausgehen würde. „Natürlich war ich mir nicht absolut sicher. Und auch das Ausmaß des Sieges überrascht mich“, musste Walser aber doch gestehen.

Der grünen Festgesellschaft waren Umstände und Ausmaß des Sieges am gestrigen Abend nicht so wichtig. Es wurde gescherzt, gejubelt und große Genugtuung artikuliert. Je später der Abend, desto mehr füllte sich der Weidachsaal mit Van der Bellen-Anhängern, die sich von der positiven Stimmung anstecken ließen.