Hütter: “Sehr, sehr dankbar für die politische Entscheidung”

Sport / 09.05.2020 • 14:00 Uhr
Der Altacher Adi Hütter freut sich auf den Neustart der deutschen Bundesliga. <span class="copyright">Gep</span><span class="copyright">a</span>
Der Altacher Adi Hütter freut sich auf den Neustart der deutschen Bundesliga. Gepa

Adi Hütter, Trainer von Eintracht Frankfurt, freut sich auf den Start der Bundesliga – und geht mit seinem Team in Quarantäne.

Frankfurt Adi Hütter kann beim Neustart der Bundesliga auf den kompletten Kader zählen und hat keinerlei Corona-Sorgen bei seinen Profis festgestellt. “Das ist bei uns schon geklärt. Ich habe die Spieler ganz klar gefragt, ob es jemanden gibt, der nicht trainieren oder spielen möchte. Es haben alle zugestimmt, dass sie dabei sein möchten”, sagte der Altacher am Freitag in einer Online-Pressekonferenz in Frankfurt. Nach der Freigabe von Bund und Ländern kann die Bundesliga am kommenden Samstag (16. Mai) mit dem 26. Spieltag wieder starten.

“Es war eine sehr, sehr lange Zeit der Ungewissheit. Wir haben nicht gewusst, ob es noch weitergeht. Ich bin sehr, sehr dankbar für die politische Entscheidung“.

Adi Hütter, Trainer Eintracht Frankfurt

Quarantäne in Frankfurter Hotel

“Es war eine sehr, sehr lange Zeit der Ungewissheit. Wir haben nicht gewusst, ob es noch weitergeht”, erklärte Hütter. Für die politische Entscheidung sei man “sehr, sehr dankbar”. Das quarantäne-ähnliche Trainingslager bis zum Neustart gegen Borussia Mönchengladbach werde man “in einem Hotel in Frankfurt” absolvieren. Angeschlagen sind derzeit Angreifer Goncalo Paciencia sowie die beiden Defensivspieler Erik Durm und Martin Hinteregger. Der ÖFB-Teamspieler trainiert aktuell nur individuell, wie Hütter bekanntgab. “Mal schauen, wann die Jungs zurückkehren”, so der Vorarlberger.

Martin Hinteregger ist aktuell noch angeschlagen, sein Einsatz nächste Woche gegen Mönchengladbach wackelt noch.<span class="copyright">Gep</span><span class="copyright">a</span>
Martin Hinteregger ist aktuell noch angeschlagen, sein Einsatz nächste Woche gegen Mönchengladbach wackelt noch.Gepa

Trainer und Betreuer mit Nasen-Mund-Schutz

Die Frankfurter, bei denen mit Stefan Ilsanker ein weiterer ÖFB-Teamspieler unter Vertrag steht, bekommen es am 16. Mai (18.30 Uhr) zu Hause mit Borussia Mönchengladbach zu tun. Es wird nicht nur aufgrund des leeren Stadions wegen der Coronavirus-Pandemie eine ungewöhnliche Situation für alle Beteiligten sein. Abgesehen von den 22 Akteuren auf dem Rasen sowie dem Schiedsrichterteam müssen alle anderen, also auch die Ersatzspieler, Trainer und Betreuer, einen Nasen-Mund-Schutz tragen. “Wenn die Auflagen so sind, dann müssen wir uns daran halten. Da brauchen wir keine Extrawurst haben”, betonte Hütter. Immerhin darf der Schutz abgenommen werden, um den Spielern von der Seitenlinie Anweisungen geben zu können. Bezüglich möglicher Emotionen hoffte er auch auf etwas Rücksicht. “Es kann passieren, dass man das eine oder andere aus der Emotion heraus unbewusst macht – das sollte man dann nicht überbewerten”, verlautete der Eintracht-Coach.

“Wenn die Auflagen so sind, dann müssen wir uns daran halten. Da brauchen wir keine Extrawurst haben”

Adi Hütter, Trainer Eintracht Frankfurt

Auch Kritik für Neustart der Bundesliga

Zudem wird eifrig auf das Duell mit Stefan Lainer und Co. hingearbeitet. “Ich hätte nicht erwartet, dass wir hinsichtlich Tempo und Technik schon so weit sind”, gab Hütter Einblick. Die lange Pause wird aus seiner Sicht trotzdem erkennbar sein. “Ich kann mir vorstellen, dass die Spiele am Anfang nicht die ganz hohe Qualität haben werden, weil vieles neu ist. Wegen Zweikämpfen habe ich keine Bedenken, die haben wir jetzt auch wieder im Training”, meinte der 50-Jährige.

Auch manche meiner Bekannten verstehen es nicht, andere wiederum freuen sich, dass endlich wieder Fußball im Fernsehen läuft. Wir sind einfach froh, wieder unseren Beruf ausüben zu können”.

Adi Hütter, Trainer Entracht Frankfurt


Deutschland ist die erste der europäischen Top-Fünf-Ligen, die wieder zu spielen beginnt, damit ein Vorreiter. Viele Leute sehen die Saisonfortsetzung allgemein nicht so positiv. “In einer Gesellschaft ist es normal, dass nicht alle gleich denken. Auch manche meiner Bekannten verstehen es nicht, andere wiederum freuen sich, dass endlich wieder Fußball im Fernsehen läuft. Wir sind einfach froh, wieder unseren Beruf ausüben, die Saison beenden, Spiele bestreiten und im Elf-gegen-Elf trainieren zu können”, schilderte Hütter seine Sicht.