Auf dem Bodensee wird nun auch gesegelt

Aufgrund der coronabedingten Absage der traditionellen Trainingslager im slowenischen Izola und Portoroz hat die Vorarlberger Segelequipe mit viel Einfallsreichtum und Flexibilität neue Wege beschritten.
Bregenz Gerade im Breitensport trifft das nicht nur viele motivierte Segler, sondern auch die Eltern und Betreuer sowie die Fachverbände mit den zuständigen Trainer- und Betreuerpools. Denn es galt von heute auf morgen ordentlich umzudenken und umzudisponieren. Der Österreichische Segelverband konnte in intensiven und nicht immer ganz einfachen Gesprächen mit dem zuständigen Bundesministerium für Öffentlichen Dienst und Sport erreichen, dass zumindest einige Segelklassen – darunter fallen vor allem die olympischen Klassen und deren bereits für die Olympischen Spiele in Tokio 2021 qualifizierte Mannschaften – wieder trainieren dürfen. Auch einige Jugendklassen, wie zum Beispiel die neue aufstrebende Klasse des 29er, bekamen eine Sondergenehmigung für ein Trainingslager, welches am Bodensee Quartier aufschlug.
Trainingsstätte Bodensee
Innerhalb weniger Tage konnte für den Jugendkader der 29er-Segler ein Trainingslager am Bodensee auf die Beine gestellt werden. Der Vorarlberger Landessegelverband mit Präsident Markus Sagmeister koordinierte in wenigen Tagen mit den zuständigen Behörden nicht nur die zuständigen Corona-Tests für alle Segler, sondern fand mit dem Segelzentrum im Yacht Club Bregenz auch die geeignete Infrastruktur vor. Fünf der Segler wohnten zusammen mit dem brasilianischen Trainer Richard Hilbert in einem eigenen Apartment, welches nur für absolut notwendige Besorgungen verlassen wurde. Der einzige Weg führte die Teams zum Yacht Club Bregenz für das Segeltraining am Wasser sowie zum obligatorischen Morgensport. Ansonsten wurde das Apartment nicht verlassen, um das Risiko einer Infektion so gering wie möglich zu halten.
Die fünf Jugendkadersegler des Österreichischen Segelverbands Maximilian Heidkamp, Paul Ebenbichler, Roman Egger, Paul Kropfitsch und die Brüder Daniel und Emmanuel Hiebeler fanden am Bodensee perfekte Bedingungen vor. Morgendlicher Südwind, die typische Westbrise ab Mittag und auch einige harte Trainingseinheiten bei kaltem Nordwind brachten die vielseitigen Trainingsmöglichkeiten des Bodensees perfekt zur Geltung. Gerade die 29er- Klasse ist eine wichtige Einsteigerklasse in den Skiff-Bereich und ermöglicht es den Jugendseglern, nach dem Optimisten in eine neue und modernere Klasse umzusteigen. Der große Bruder des 29er ist der 49er, in der die beiden Vorarlberger Segler Benjamin Bildstein und David Hussl bereits fix für die Olympischen Spiele 2021 qualifiziert sind und derzeit die Führenden der Weltrangliste sind. Genug Motivation für die Jugendsegler, denn auch die beiden Segel-Cracks befinden sich derzeit beim Training im Heimrevier und freuen sich sehr über den motivierten Nachwuchs. MS