Altach von der Admira eiskalt erwischt

Das kleine Euphoriefeuer der Rheindörfler ist in der eisigen Südstadt schon wieder erloschen.
Maria Enzersdorf Nach der Regenschlacht daheim gegen Sturm erwarteten die Altacher in der Südstadt leichter Schneefall und Minusgrade. Eigentlich das richtige Wetter, um im Abstiegskampf wieder die Beißerqualitäten auszupacken. Nach dem überraschenden 2:1-Sieg gegen Sturm galt es im direkten Duell mit der Admira gegen die rote Laterne nun diese kleine Flamme an positiver Stimmung weiter anzufachen. Genährt auch durch die Zugänge Neven Subotic und Danilo Carando, die aber den Flug in den Osten wegen ihres Trainingsrückstands noch nicht mitmachten. Doch die Admira, gegen die man letzte Saison kein Spiel gewinnen konnte, entpuppte sich leider wieder als der unangenehme Angstgegner.
Fussball
FC Admira Wacker Mödling vs Cashpoint SCR Altach
20 Schüsse gesamt 13
9 Schüsse auf das Tor 4
45,6 % Ballbesitz 54,4 %
5 Eckbälle 6
16 Flanken 18
49,1 % Zweikampfquote 51,6 %
7 Abseits 4
64,3 % Passquote 67,6 %
23 Fouls 26
„Offensiv war es zu
Alex Pastoor, Cheftrainer Cashpoint SCR Altach
wenig Fußball. Defensiv hat es grauslich ausgeschaut.“
Aufbäumen nach der Pause
Dabei hätte alles so gut beginnen können. Schon in der ersten Minute steckte Meilinger auf Obasi durch und der Ball zappelte im Netz – nach gerad einmal 35 Sekunden. Aber kein Tor, denn der Altach-Stürmer stand klar im Abseits. Die Altacher, sichtlich mit Selbstvertrauen nach dem letzten Sieg, starteten engagierter, vor allem über Schreiner links, wurden aber eiskalt erwischt. Casar spielte in der gegnerischen Hälfte einen groben Fehlpass in die Mitte. Admiras Atanga fing den Ball ab, bediente Wooten perfekt in den Lauf und der schob den Ball alleine an dem herausstürmenden Kobras vorbei. 1:0 für die Südstädter aus dem Nichts (23.). Und plötzlich sind es die Admiraner, die mit breiterer Brust aufspielten. Die Altacher verdauten den Schock und versuchten das Spiel zu machen, Admira konzentrierte sich auf schnelle Gegenstöße nach Ballgewinn. Bis zur Pause passiert in einer chancenarmen Partie nichts mehr.
Altach kam mit Butka statt Schreiner und Schwung aus der Kabine – die zwingenden Chancen hatte aber Admira. Atanga scheiterte an der Stange und schob den Ball wenig später völlig alleingelassen von acht Metern neben das Tor. Das hätte das 2:0 sein müssen. Das gelang dem mit Abstand stärksten Admiraner aber in der 67. Minute: Nach einem abgerissen Schuss von Kronberger musste er den Ball nur noch über die Linie drücken. Doch Altach gab nicht auf. Eine schöne Freistoßflanke von Stefel drückte Obasi aus kurzer Distanz ins Tor (76.). Doch der nächste Rückschlag folgte. Nach einem Konter stieß Zwischenbrugger den sonst alleine aufs Tor ziehenden Wooten um und sah Rot. Altach musste alles riskieren und hatte Glück, dass Wooten nach einem Konter statt das leere Tor die Stange traf (86.). Kurze Zeit später schnürte er aber seinen Doppelpack, musste von der Mittelauflage alleine aufs Tor laufend den Ball nur noch zum Endstand von 3:1 einschieben (91.).
Fußball
tipico Bundesliga, 16. Spieltag
FC Admira Wacker Mödling – Cashpoint SCR Altach 3:1 (1:0)
Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Harkam (ST)
Torfolge: 23. 1:0 Wooten, 67. 2:0 Atanga, 76. 2:1 Obasi, 90./+ 1 3:1Wooten
Gelbe Karten: Bauer bzw. Anderson
Rote Karte: Zwischenbrugger (81./Torraub)
Die Besten: Atanga, Wooten bzw. Bukta, Kobras
Admira (4-2-3-1): Leitner – Malicsek, Datkovic, Bauer, Ostrzolek – Auer (80. Vorsager), Aiwu – Atanga, Kerschbaum, Starkl (64. Kronberger) – Wooten (93. Badji)
Altach (4-3-3): Kobras – Anderson, Bumberger, Netzer (58. Gouet), Karic – Casar (58. Zwischenbrugger), Haudum (73. Stefel), Fischer – Meilinger (67. Maderner), Obasi, Schreiner (46. Bukta)
Altach brachte sich einmal mehr selbst zu Fall. Weil man vor allem Atanga nie in den Griff bekam, aus einer Feldüberlegenheit kaum Chancen kreierte und nach dem 0:1 wieder den frischen Schwung aus dem Sturm-Match verlor, erhielt man von der Admira verdient die rote Laterne umgehängt. Das kleine Flämmchen positiver Stimmung ist gegen einen eiskalten Abstiegsrivalen leider sofort wieder erloschen. „Wir haben heute leider nicht die Leistung gezeigt, wie gegen Sturm. Offensiv haben wir zu wenig Fußball gespielt. Defensiv hat es oft grauslich ausgeschaut. Das ist zu wenig“, so die Bilanz von Trainer Alex Pastoor. Er bleibt aber zuversichtlich: „Die Liga wird im Mai entschieden.“