Torloser Auftakt trotz hohem Engagement

Sport / 12.03.2022 • 18:55 Uhr
Torloser Auftakt trotz hohem Engagement
Altachs Noah Bischof im Laufduell mit Mario Sonnleitner, dem Routinier im Hartberger Dress. gepa

Im ersten Match der Qualifikationsgruppe hat der Cashpoint SCR Altach einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Allein ein Tor wollte beim 0:0 gegen Hartberg nicht gelingen. Allerdings mussten die Rheindörfler nicht nur ohne Cheftrainer Ludovic Magnin auskommen, mehr als eine Stunde war man auch mit einem Mann weniger am Feld.

Altach Der Cheftrainer musste das Spiel am TV im Landeskrankenhaus Hohenems anschauen, der Eingriff an der Niere war nicht spurlos am 42-jährigen Schweizer vorbeigegangen. Sein Austausch mit Cotrainer Manu Hervás war in den Stunden vor dem Spiel dementsprechend intensiv. So griff man auf Dominik Reiter zurück, obwohl der 24-Jährige erst Anfang März laut dem Klub einen Bänderriss im linken Knöchel erlitten hatte. Es sollte sich als zu hohes Wagnis erweisen, denn nach 15 Minuten musste der offensiv orientierte Reiter verletzungsbedingt dem defensiveren Manuel Thurnwald Platz machen. Allein der Rechtsverteidiger blieb einmal mehr alles schuldig und sah nach nur 14 Spielminuten die Rote Karte. Doch zehn Altacher spielten, kämpften und beendeten mit dem 0:0 gegen Hartberg die Serie von zehn Niederlagen in Foge.

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23. Spieltag

Cashpoint SCR Altach – TSV Hartberg 0:0

Altach, Cashpoint Arena, 2487 Zuschauer, SR Gerhard Grobelnik (W)

Torfolge: Fehlanzeige

Gelbe Karten: 11. Nimaga (Altach/Foulspiel), 20. Krizman (Altach/SR-Kritik), 57. Diarra (Hartberg), 90./+ 3 Strauss (Altach/beide Foulspiel)

Rote Karte: 29. Thurnwald (Altach/grobes Foulspiel)

Cashpoint SCR Altach (3-5-1-1): Casali – Strauss, Nanizayama (83. Pape Alioune), Zwischenbrugger – Reiter (15. Thurnwald), Haudum, Gaudino, Nimaga (84. Aigner), Schreiner – Krizman (84. Nuhiu) – Bischof (70. Monschein)

TSV Hartberg (4-2-3-1): Swete – Farkas, Sonnleitner (83. Steinwender), Gollner, Klem – Diarra – Niemann (62. Sturm), Matija Horvat (70. Tobias Kainz), Heil (83. Lemmerer), Avdijaj – Tadic

Die Partie selbst begann mit einem Knalleffekt, denn nach 57 Sekunden donnerte Hartbergs Hamacire Diarra den Ball aus gut 27 Metern an die Querlatte donnerte und das abprallende Leder vor der Torlinie aufkam. Es war einmal mehr eine Unachtsamkeit nach einer Standardsituation, bei der die Altacher Abwehr den Hartberg-Spieler vergessen hatte. Die Steirer versuchten von Beginn an Druck zu machen, doch die Rheindörfler, die mit Jan Zwischenbrugger als Abwehrchef und wieder mit Mickael Nanizayma sowie Felix Strauss in der Dreierabwehr agierten, hielten dagegen. Und man kreierte Chancen, vor allem in Form von Weitschüssen. Gianluca Gaudino prüfte gleich zweimal mit Schüssen Gäste-Torhüter Rene Swete (5./23.). So entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Allein Altach machte sich wieder einmal das Leben selbst schwer. Denn nach einer halben Stunde flog der anfangs eingewechselte Thurnwald mit Rot vom Platz (29.). Denn der 23-Jährige humpelte seit Minuten über den Platz, als er nach einem Zweikampf mit dem linken Fußball umknickte und sich mehr oder weniger über den Platz schleppte.

In Überzahl rissen die Gäste das Spiel an sich, doch die Hausherren, die auf eine Viererabwehrkette umstellten, blieben konzentriert und aggressiv. Auch im Spiel nach vorne agierte man flexibler und gefährlicher als zuletzt. Vor allem, weil Gaudino immer wieder mit guten Zuspielen glänzte. Weniger glanzvoll agierte beim Altach-Spiel einmal mehr der Unparteiische. Denn erneut wurde ein klarer Treffer nicht gegeben. Sandi Krizman war nach einer Flanke per Kopf zur Stelle, doch SR Gerhard Grobelnik erkannte auf Abseits – allein es war nicht Krizman, der im Abseits stand, sondern Bakary Nimaga. Dessen Kopfballversuch wurde von Grobelnik als Eingreifen gewertet und die Situation deshalb auch nicht überprüft. Es blieb beim 0:0 zur Halbzeit.

Aufreger nach Wiederanpfiff

Nach Wiederbeginn dauerte es nur 49 Sekunden bis zum ersten Aufreger. Nach einer schönen Vorarbeit von Emanuel Schreiner tauchte Bischof allein vor Swete auf und der Gäste-Keeper war mit seinem Bein zur Stelle (47.). Nur 39 Sekunden später zappelte das Leder im Tor der Altacher, der Treffer wurde nach VAR-Überprüfung allerdings aberkannt. Dem erfolgreichen Abschluss von Dario Tadic war ein Abseits von Flankengeber Jürgen Heil vorausgegangen (48.). Das Spiel blieb intensiv, woran die Gastgeberelf, trotz Unterzahl, maßgeblichen Anteil hatte.

Immer wieder setzte Altach gekonnt Nadelstiche und dafür gingen die Spieler lange Wege. Der Wille, sich dem Abstiegskampf zu stellen, war deutlich spürbar. Diszipliniert, zweikampfstark und stets der Versuch schnell umzuschalten – es war mit Sicherheit der beste Auftritt der SCRA-Truppe in diesem Frühjahr. Allein der erlösende Torabschluss fehlte. Und so startete man mit einem Punktgewinn (0:0) in die Qualigruppe.