Fragezeichen als Teil des Spiels

Sport / 09.02.2023 • 21:26 Uhr
Im Vorarlberg-LIVE-Interview sprach Altach-Coach Miroslav Klose über den Umbruch im Kader während der Winterübertrittszeit.

Im Vorarlberg-LIVE-Interview sprach Altach-Coach Miroslav Klose über den Umbruch im Kader während der Winterübertrittszeit.

Altachs Cheftrainer Miroslav Klose verrät seine Überlegungen in der Zusammensetzung des Spielerkaders.

Schwarzach Der Countdown läuft, der Frühjahrsstart rückt näher. Nicht nur für die Fans des Cashpoint SCR Altach endete zum Wochenstart eine spannende Transferzeit mit interessanten Neuzugängen. Ganz nach dem Geschmack von Chefcoach Miroslav Klose, wie er bei Vorarlberg Live erklärte: „Es war unser Ziel, dass auf drei, vier Positionen Fragezeichen bleiben“, sagt der 44-Jährige – und klärt auf: „Eine Kaderzusammenstellung ist wie ein Puzzle, die Teile müssen ineinandergreifen. Hast du einen technisch versierten Spieler auf einer Position, so holst du dir vielleicht einen mit ausgeprägter Schnelligkeit. Das macht den Kader besser und als Trainer hat du die Möglichkeit, noch während des Spiels zu variieren. Das macht uns insgesamt unberechenbarer und für den Gegner ist es dann auch schwerer, uns zu bespielen.“ So habe man den von ihm geforderten Konkurrenzkampf geschürt. „Das kommt meiner Art Fußball spielen zu lassen und meiner Fußball-Philosophie sehr nahe.“

Geduld mit Jungen

Dass dennoch nicht alle Wechsel geplant waren, gibt er wenige Tage vor dem ersten Bewerbspiel 2023 – Sonntag, 12. Februar, 14.30 Uhr – zu Hause gegen den LASK, gerne zu. „Einige wollten gehen, andere wurden uns weggekauft.“ Damit spricht er explizit den Weggang von Alexis Tibidi (19) an. Ein Unterschiedspieler, der durch das Kollektiv aufgefangen werden soll. Wichtig ist ihm deshalb eine Achse, vom Torhüter bis hin in den Angriff. Daneben, so Klose sollen sich junge Spieler entwickeln. „Sie wissen auch, dass sie bei uns die Zeit bekommen“, ist er voll des Lobes über sein Trainerteam.

Intensive Wochen

Die lange Winterpause, auch bedingt durch die Winter-WM in Katar, sei auch für ihn und seinen Betreuerstab herausfordernd gewesen. Umso zufriedener war er mit den körperlichen Werten der Spieler zum Start in die Vorbereitung. „Zwei, drei Ausreißer“, erzählt er. Ansonsten sei es top gewesen. Das habe sich in den intensiven Wochen gezeigt. Intensität lebt Klose, das war bei ihm schon in seiner aktiven Zeit als Fußballer so. „Für den Fußball, den ich spielen will, ist es wichtig.“ Und so sagt er mit Blick auf die Daten vom Sommer: „In Sachen Fitness und Kondition haben wir einen Sprung nach vorne gemacht.“

Diesbezüglich stärkt er täglich das „Wirgefühl“. „Ein Tibidi konnte seine Stärken auch nur dann ausleben, wenn Spieler nach einem Ballverlust von ihm sogleich das Leder jagten.“ Dieses „Jagen“ war ein wesentlicher Bestandteil der Vorbereitungswochen. „Spieler sind auch nur Menschen und machen Fehler. Aber dann muss der nächste einspringen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir uns gegenseitig pushen.“

Die Entscheidung des Klubs, auf ein Trainingslager zu verzichten, habe er stets mitgetragen. „Wir haben uns die Temperaturen angesehen und hätten stets rasch handeln können.“ Die Einheiten auf dem Kunstrasen seien überschaubar gewesen, auch habe man nur zwei Testspiele auf künstlichem Grün absolvieren müssen. „Wir haben so Geld gespart und dafür in Spieler investiert.“

Balic ein Thema gegen Exklub

Mit dem LASK wartet gleich zum Auftakt ein Team auf Altach, das für Klose sowohl als Kollektiv als auch individuell große Stärken aufweist. „Wir werden sehr viel in die Arbeit gegen den Ball investieren müssen. Aber wir werden wie im ersten Aufeinandertreffen unsere gute Phase haben. Dieses Mal müssen wir sie einfach verlängern.“

Da mit Mike Steven Bähre (Knöchel) und Jan Jurcec (Muskel) zwei wichtige Spieler möglicherweise ausfallen, muss Klose für Sonntag in Sachen Aufstellung Flexibilität beweisen. Zumal beim 27-jährigen Deutschen noch Chancen bestehen, beim 22-jährigen Kroaten ein Einsatz allerdings zu risikoreich wäre.

Dass man mit Husein Balic seit wenigen Tagen nun einen weiteren Spieler aus den Reihen der Athletiker im Kader hat, sorgt noch einmal für mehr Brisanz. Zumal sich Klose gut vorstellen kann, den 26-jährigen Stürmer von Beginn an gegen dessen Ex-Klub zu bringen. „Natürlich ist er eine Option“, entlockt die Frage dem Coach ein Schmunzeln. Woraufhin er mit einem Lachen einschränkt: „Zumindest für den Kader.“ VN-cha

Hast du einen technisch versierten Spieler, dann holst du dir noch einen schnellen Mann. Das macht den Kader insgesamt besser.

In Empfang genommen wurde Miroslav Klose von VN-Chefredakteur Gerold Riedmann, im Bild links mit Christian Adam und Pascal Pletsch.
In Empfang genommen wurde Miroslav Klose von VN-Chefredakteur Gerold Riedmann, im Bild links mit Christian Adam und Pascal Pletsch.
Zeit für ein Erinnerungsfoto nahm sich Miroslav Klose bei seinem Rundgang durch das Medienhaus.Steurer/3
Zeit für ein Erinnerungsfoto nahm sich Miroslav Klose bei seinem Rundgang durch das Medienhaus.Steurer/3