Nina Ortlieb führt Dreifachsieg der ÖSV-Frauen an

Sport / 05.03.2023 • 20:54 Uhr
Der Moment des Triumphs: Nina Ortlieb genießt den Jubel über ihren zweiten Weltcupsieg, den zweiten im Super G.gepa/3
Der Moment des Triumphs: Nina Ortlieb genießt den Jubel über ihren zweiten Weltcupsieg, den zweiten im Super G.gepa/3

26-jährige Lecherin gewinnt in Kvitfjell zum zweiten Mal ein Weltcuprennen.

Kvitfjell „Es tut gut, heute mit einem Lächeln in den Flieger steigen zu können.“ Mit diesem Satz verließ Nina Ortlieb die Siegerehrung nach dem Super G von Kvitfjell. Es wird ein breites Lächeln sein. Nicht nur, weil die 26-Jährige 1101 Tage nach ihrem bislang einzigen Weltcupsieg – 29. Februar 2020, Super G im französischen La Thuille – wieder ganz oben auf dem Stockerl stand. Auch, weil die Lecherin nach einer langen Leidenszeit in ihrer Comebacksaison nach dem zweiten Platz in der Abfahrt von Lake Louise und der WM-Silbernen im Abfahrtslauf in Courchevel/Meribel nun auch einen Sieg zu Buche stehen hat. Doch es wäre nicht Nina Ortlieb, wüsste sie diesen Erfolg nicht auch realistisch einzuschätzen. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich die besseren Bedingungen gehabt habe als die Läuferinnen zu Beginn. Der Schneefall ist weniger geworden. Das ist mir sehr wohl bewusst. Aber ich habe heuer auch nicht immer Glück gehabt.“ Zumal die Vorarlbergerin diesen Vorteil auch nützen musste. Und da ist ihr die Fahrt von der schließlich drittplatzierten Franziska Gritsch entgegengekommen. „Wir haben ihre Fahrt über Funk mitbekommen und oben am Start auch im Fernsehen mitverfolgt und uns mit ihr mitgefreut. Dann habe ich mit Stephi (Anm. d. Red.: Stephanie Venier) abgeklatscht und gesagt: ,Hey, da geht noch was‘.“

Mit Nummer 31 zur Bestzeit

Gesagt getan: Gritsch war mit der Startnummer 26 zur Bestzeit gefahren. Ihre Zeit wurde von Venier (Startnummer 29) um 26 Hundertstel unterboten, ehe Ortlieb mit der Nummer 31 die absolut schnellste Spur fand. Am Start hatte sie sich noch vorgenommen: „Gut skifahren, attackieren und mit Freude die Ski laufen lassen.“ Im Ziel war dann am Anfang ein wenig Verwunderung dabei. „Klar, ich habe gefühlt, dass es eine coole Fahrt war. Endlich mal ein Super G, mit dem ich zufrieden sein kann. Ein Top-10-Platz, habe ich mir gedacht, doch als ich die Eins aufleuchten sah, hat es sich erstmal ein wenig unwirklich angefühlt.“ Danach sei ihr doch „etwas vom Herzen“ gefallen. Und das Lächeln war zurück.

Ortlieb dachte in der Stunde ihres Triumphes an die Läuferinnen mit den niederen Nummern, die noch bei Schneefall über die Piste mussten. „Es tut mir leid, dass es nicht für alle gleich fair war. Auch wenn es sich über die Saison immer wieder ausgleicht. Natürlich spüre ich grad viel Erleichterung, aber mir ist schon bewusst, dass ich heute ein bisschen Glück hatte.“

Letzter Dreifachsieg war 2009

Zuvor hatten die österreichischen Ski-Frauen letztmals am 25. Jänner 2009 bei einem Riesentorlauf in Cortina d‘Ampezzo einen Dreifachsieg gefeiert: Kathrin Zettel gewann vor Michaela Kirchgasser und Elisabeth Görgl. Im Super-G war dies zuletzt am 4. Dezember 2005 in Lake Louise passiert, als Alexandra Meissnitzer sich vor Andrea Fischbacher und Michaela Dorfmeister durchsetzte.

Beim Finale in Soldeu findet der letzte Super-G in dieser Saison statt. Weiterhin ganz vorne im Disziplinen-Ranking steht die Italienerin Elena Curtoni, sie führt 19 Punkte vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami und 25 vor Cornelia Hütter. Die Norwegerin Ragnhild Mowinckel liegt 26 Zähler zurück, 44 sind es bei der Italienerin Federica Brignone. Aus diesem Quintett schaffte es in Kvitfjell keine in die Top zehn. VN-cha

„Ich spüre grad viel Erleichterung, aber es ist mir bewusst, dass ich heute auch Glück hatte.“

Ungläubiger Blick auf die Anzeigetafel, wo die 1 aufleuchtet.
Ungläubiger Blick auf die Anzeigetafel, wo die 1 aufleuchtet.
Die Freude im ÖSV-Lager über Ortliebs Sieg war riesig.
Die Freude im ÖSV-Lager über Ortliebs Sieg war riesig.