Rückkehr an die Stätte seines ersten Triumphs

Sport / 09.03.2023 • 20:16 Uhr
In bester Erinnerung: der Run von Max Hitzig bei seinem Sieg 2022 in Fieberbrunn.Daher
In bester Erinnerung: der Run von Max Hitzig bei seinem Sieg 2022 in Fieberbrunn.Daher

Max Hitzig reist mit Vorschusslorbeeren nach Fieberbrunn.

Fieberbrunn Geduld ist eine ihrer Tugenden, das Warten ein Teil ihres Jobs – die Rede ist von der weltweiten Freeride-Comunity. In dieser ist Max Hitzig im Vorjahr dank einer Wildcard beim Freeride-World-Tour-Stopp zum Sieg in Fieberbrunn gefahren und wie ein Phönix aus der Asche zum Newcomer aufgestiegen. Spätestens seit seinem massiven Backflip bei seinem zweiten Toursieg in Kicking Horse gehört der 20-jährige Montafoner zu den Stars der Szene. Und seit dem Einstieg des Internationalen Skiverbandes FIS in die Worldtour haben die Deutschen den Sohn eines Montafoner Skilehrers und Bergführers zu ihrem neuen „Skigott“ erklärt. Der Grund dafür ist seine Mutter Inge, die vor über 30 Jahren ins Ländle kam und mit Max Hitzig eine Familie gründete. „Meine Kinder haben einen deutschen Pass“, erklärt sie. Und damit ist der waschechte Montafoner für die FIS ein Deutscher.

Überraschung angekündigt

All das lässt den gelernten Elektrotechniker („Ich fühle mich als Österreicher“) schmunzeln. Hitzig wirkt ruhig und bleibt cool, als er vor seiner Abreise nach Fieberbrunn noch bei Vorarlberg Live – heute 17 Uhr, VOL.AT – vorbeischaut. „Ich habe keinen Druck, jetzt, da ich für die Tour 2024 schon wieder qualifiziert bin.“ Hitzig ist vielmehr einer, der sich seine Gedanken um die Sicherheit macht. Erlebt der Freeride-Sport doch einen Boom. Seiner Vorbildfunktion ist er sich deshalb sehr wohl bewusst. „Das Befahren von unverspurten Hängen birgt Gefahren“, sagt er. Lawinenkurse und die richtige Vorbereitung hält er für unabdingbar, wie auch ein gewisses Maß an Respekt. In diesem Zusammenhang kommt er noch einmal auf Kicking Horse zu sprechen. „Ich habe mir den Hang 20 Stunden lang angeschaut. Dabei Möglichkeiten für die Line ausgelotet. Als ich diese dann einen Tag vor dem Wettbewerb im Kopf hatte, war ich mir sicher, dass ich den Backflip springen werde. Ich habe vor drei Jahren gesehen, wie Yu Sasaki an der Stelle gesprungen ist, und wollte das einfach auch ausprobieren.“

Nun will Hitzig als Deutscher seinen Vorjahressieg in Fieberbrunn – damals noch als Österreicher geführt – wiederholen. Dafür will er die Judges, die die Fahrten bewerten, erneut überraschen. Sei es mit einer außergewöhnlichen Linie oder einem waghalsigen Freestyle-Element. „Es ist“, sagt Hitzig, „irgendwie schon interessant, in welche Richtung sich der Freeridesport entwickeln wird.“ Für ihn ist klar: Nach Fieberbrunn ist vor Verbier, wo er sich zum Weltmeister küren könnte. Dann hätte Deutschland seinen neuen Skigott und das Ländle nach Lorraine Huber und Nadine Wallner den ersten Freeride-Weltmeister.

Doch vorerst heißt es wieder einmal warten. Denn witterungsbedingt wird in Fieberbrunn das Eventfenster frühestens am Sonntag aufgehen. Möglichkeiten für den Bewerbtag gibt es dann noch bis zum 17. März. VN-cha

„Nur wegen der FIS. Ich bin im Montafon geboren und fühle mich als Österreicher.“