Pinkelnig biss auf die Zähne

Gesundheitlich angeschlagene Dornbirnerin bleibt im Gesamtweltcup weiter vorne.
oslo Eva Pinkelnig wird die Heimreise von Norwegen nicht nur mit einer Erkältung im Gepäck antreten, sondern auch mit einem blauen Auge – was den Ausgang des zweiten Springens gestern Nachmittag am Holmenkollen betrifft. Denn nach zwei eher verhaltenen Sprüngen, in denen merklich zu sehen war, dass sie körperlich nicht auf der Höhe war, landete die 34-Jährige nur auf dem zwölften Rang. Ihre größte Konkurrentin um den Gesamtweltcup Katharina Althaus tat Pinkelnig aber nach einem Riesensatz auf 133 Meter im zweiten Durchgang einen großen Gefallen, als sie, um einen schweren Sturz zu vermeiden, zuerst in den Schnee griff und sich dann hinlegte.
Noch komfortables Polster
Althaus verlor die für sie wichtigen Punkte, um es noch unter die Top drei zu schaffen, landete im Endklassement auf dem fünften Rang. Des Weiteren lieferten Zimmernachbarin Chiara Kreuzer und die Norwegerin Anna Odine Stroem Schützenhilfe und schoben sich auf Platz zwei bzw. drei hinter der Siegerin aus Slowenien Ema Klimec. Durch diese Konstellation verpasste die Deutsche ihre große Chance, in der Gesamtwertung noch näher an Pinkelnig ranzurutschen. Somit liegt der Vorsprung der Dornbirnerin vor den letzten drei Saisonbewerben bei recht komfortablen 236 Punkten. Für Pinkelnig selbst stand aber zuerst im Vordergrund, „dass Katharina nichts passiert ist. Sie hat die sichere Variante gewählt, und das war auch gut so.“
Mit Fieber auf der Schanze
Angesprochen auf ihre Leistungen am Holmenkollen, Platz elf und zwölf in zwei Bewerben vom Traditionsbakken, erklärte die 34-Jährige ganz nüchtern, „dass ich gar nicht in Oslo wäre, wenn es nicht um den Gesamtweltcup gehen würde. Am Samstag habe ich zwischen den beiden Sprüngen sogar Fieber bekommen, den zweiten Satz einfach nur hinuntergebracht“.
Auch beim gestrigen Wettkampf waren die Auswirkungen der schweren Erkältung zu spüren, „das Gleichgewichtsgefühl war nicht wirklich ideal, dann kommen solche Leistungen eben zustande“. Dennoch war die Freude für ihre Kollegin Kreuzer, die nach ihrem überraschenden Sieg am Samstag gestern auf den zweiten Platz sprang, riesig: „Es freut mich total für Chiara, sie hat hart dafür gearbeitet und springt nun um den Sieg im Raw Air mit.“
Für Pinkelnig selbst heisst es schnell regenerieren und vor allem wieder ganz gesund werden. Denn bereits heute Vormittag (11.30 Uhr, live ORF Sport +) steht die Qualifikation in Lillehammer an, am Nachmittag (16.30 Uhr) geht der nächste immens wichtige Weltcupbewerb über die Bühne. VN-MKR
„Wenn es nicht um den Gesamtweltcup gehen würde, wäre ich nicht in Oslo gewesen“