Der Kapitän muss warten

Sport / 14.04.2023 • 21:47 Uhr
Matthias Maak hat im Training bewiesen, dass er bereit für weitere Einsätze ist.Gepa (2)
Matthias Maak hat im Training bewiesen, dass er bereit für weitere Einsätze ist.Gepa (2)

Austria Lustenau hat vor dem Heimspiel gegen den WAC Luxusprobleme.

Lustenau Nach vier Siegen in Folge inklusive dem dritten Derbysieg in dieser Saison präsentierte sich die Stimmung im Lager von Austria Lustenau natürlich blendend. Trotzdem muss Trainer Markus Mader vor dem Heimspiel gegen den WAC schmerzhafte Entscheidungen treffen. Denn inzwischen stellen deutlich mehr als elf Spieler den Anspruch, in der Startelf der Austria zu stehen. Mit Kapitän Matthias Maak, Mittelfeldmotor Pius Grabher und Topscorer Anderson drängen drei arrivierte Kräfte wieder zurück ins Team, die gegen Altach aufgrund von Verletzungen nur auf der Bank oder der Tribüne gesessen sind. Während für Grabher die Chancen sehr gut stehen, dass er im zentralen Mittelfeld wieder die Rolle von Cem Türkmen übernimmt, ist der Weg des Kapitäns zurück in die Startelf deutlich komplizierter.

In Abwesenheit des 30-Jährigen haben seine Vertreter drei Mal zu null gespielt und nur wenige Möglichkeiten der Gegner zugelassen. So wichtig Maak mit seiner Routine für die Austria ist, das Trio Darijo Grujcic, Jean Hugonet und Adriel passt fußballerisch ideal zusammen.

Grujcic ist der einzige Linksfuß und der wohl feinste Fußballer des Innenverteidigerquartetts. Zuletzt präsentierte sich der 23-Jährige ebenso in Topform wie sein Nebenmann Jean Hugonet. Der Franzose ist in der Mitte der Dreierkette deutlich wertvoller als außen, da er dort als „Libero“ mit seiner Schnelligkeit lange Bälle hinter die Dreierkette entschärfen kann. Und rechts ist Adriel seit der Winterpause endlich dort angekommen, wo ihn die Verantwortlichen bereits seit seiner Verpflichtung im Sommer 2021 sehen. Der stets als Trainingsweltmeister verschriene Brasilianer brauchte lange, um sein Können im Spiel umzusetzen. In der Vorsaison wirkte der 25-Jährige häufig übermotiviert. „Er hat eine große Entwicklung hinter sich, was seine Cleverness betrifft. Dass Adriel ein hervorragender Fußballer ist, hat er uns immer schon gezeigt. Am Anfang war er extrem forsch in der Zweikampfführung. Inzwischen begeht er kaum Fouls und verliert dennoch fast keinen Zweikampf“, sagt Trainer Mader über den Derby-Torschützen vom vergangenen Wochenende.

„Wir haben vier Top-Innenverteidiger zur Verfügung, das macht es für mich nicht einfach. Es gibt wenig Grund, etwas zu ändern. Matthias (Maak; Anm.) hat sehr gut trainiert, er ist wieder voll fit, deshalb werde ich als Trainer wieder vor einer schwierigen Entscheidung stehen“, fasst Mader seine Bredouille zusammen.

Gewarnt aus dem ersten Duell

Gegen den WAC geht es heute um den fünften Ligasieg in Folge. Das ist der Austria in den vergangenen zehn Jahren nur zwei Mal geglückt. In der Vorsaison feierten die Grün-Weißen in der 2. Liga im Herbst sogar sieben Drei-Punkter in Folge, im Frühjahr ließen sie im Aufstiegskampf fünf Siege aufeinander folgen.

Der heutige Gegner aus Kärnten präsentierte sich zuletzt als Wundertüte. Nach einem 1:0-Erfolg zum Auftakt der Qualifikationsgruppe gegen Ried kassierte die Elf von Trainer Manfred Schmid zuletzt eine 0:4-Abreibung bei der WSG Tirol. Dass der WAC aber über enorme Qualität – vor allem in der Offensive – verfügt, haben sie unter anderem bei ihrem bislang letzten Auftritt im Reichshofstadion bewiesen. Im Oktober gewannen die Lavanttaler in Lustenau mit 3:1 und dominierten die Hausherren dabei über weite Strecken.

„Unter Schmid haben sie immer mit einer 4-3-3-Formation begonnnen, sie wechseln wenig durch. Spieler wie Taferner, Kerschbaum, Malone oder Baribo sind unglaublich stark für die österreichische Liga. Wir wissen, was auf uns zukommt“, blickt Mader auf das Duell mit dem WAC. Der Druck liegt aufgrund der Tabellensituation und der Pleite in Innsbruck bei den Gästen. „Wir müssen da von Anfang an dagegen halten, um punkten zu können“, gibt WAC-Coach Schmid das Motto für sein Team in Lustenau aus. VN-EMJ

„Wir haben vier Top-Innenverteidiger zur Verfügung, das macht es für mich nicht einfach.“

Der Kapitän muss warten