Austria für einmal vorgeführt

Sport / 16.04.2023 • 22:39 Uhr
Lukas Fridrikas, im Bild gegen Nikolas Veratschnig, erzielte seinen fünften Saisontreffer. Dieser sollte gegen Wolfsberg jedoch zu wenig sein.gepa
Lukas Fridrikas, im Bild gegen Nikolas Veratschnig, erzielte seinen fünften Saisontreffer. Dieser sollte gegen Wolfsberg jedoch zu wenig sein.gepa

Nach vier Siegen in Folge verlieren die Lustenauer gegen Wolfsberg ein zweites Mal 1:3.

Lustenau Die Siegesserie von Austria Lustenau ist im Heimspiel gegen Wolfsberg gerissen. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Spielen präsentierten sich die Grün-Weißen nicht von ihrer besten Seite. „Wir haben nur zehn Minuten gut gespielt, doch mit dem ersten Treffer war all das vergessen, was uns auszeichnet. Teilweise waren wir überheblich, das darf nicht sein“, sagte Austria-Trainer Markus Mader nach der Partie. Der 54-Jährige hatte seine Elf im Vergleich zum Derbysieg gegen Altach nur auf einer Position verändert. Anderson rückte auf dem rechten Flügel für Fabian Gmeiner in die Startformation. Dadurch mussten sowohl Kapitän Matthias Maak als auch Vize-Kapitän Pius Grabher auf der Bank Platz nehmen, die Binde trug Kapitän Domenik Schierl. Mit Fortdauer der Partie sah Mader allerdings viel Verbesserungsbedarf. Zur Pause wechselte er einmal, kurz darauf gleich dreifach. „Ich hätte alle auswechseln können“, gestand der grün-weiße Coach.

Die guten zehn Minuten beschränkten sich auf die Anfangsphase der Partie. Zum Abschluss dieser Phase überspielte Nemanja Motika zwei WAC-Verteidiger und wurde erst an der Strafraumgrenze per Zweikampf gestoppt. Den frei liegenden Ball spielte Anderson scharf zur Mitte, aus dem Rückraum rauschte Lukas Fridrikas heran, machte eine Haken und traf dann mit Hilfe des Abfälschers von Ervin Omic zum 1:0. Es war der fünfte Saisontreffer des Ex-Dornbirners, er ist damit der erfolgreichste Torschütze im aktuellen Kader.

Doch damit war der Angriffshunger der Hausherren gestillt. Ab diesem Moment übernahmen die Gäste aus Kärnten das Kommando. Die erste Großchance des WAC vergab Tai Baribo nach einem schlimmen Fehler von Jean Hugonet (26.). Ansonsten war es vor allem Maurice Malone, der die Austria-Defensive beschäftigte. Die Leihgabe des FC Augsburg hatte bereits im Herbst bei der ersten 1:3-Niederlage der Austria gegen den WAC einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Keine Besserung

In der Kabine stellte Mader um, brachte mit Yadaly Diaby einen Offensivspieler für Cem Türkmen, um die Räme “anders zu bespielen”. Der Plan war bereits nach zwei Minuten hinfällig. Malone hatte Sturmpartner Baribo bedient und der Israeli verwertete sicher zum 1:1. Angriff um Angriff rollte nun in Richtung Lustenau-Tor. Erst ein Dreifach-Wechsel von Mader, der mit Gmeiner, Grabher und Maak doch seine drei arrivierten Kräfte brachte, veränderte das Geschehen wieder etwas zugunsten der Hausherren. Doch just als die Austria zwei Halbchancen vorfand, schlugen die Gäste ein zweites Mal zu. Die Austria hatte noch eine Möglichkeit auf den Ausgleich, doch dann folgte ein Konter, bei dem Maak gegen Thorsten Röcher schlecht aussah, der Joker traf zur Entscheidung (80.). Die letzte Möglichkeit für die Lustenauer vergab Gmeiner, der in der Schlussphase nur die Stange traf (89.).

Aufregung gab es nach dem Schlusspfiff dennoch. Ein WAC-Fan wollte mit seiner Elf feiern und stürzte von der Haupttribüne mehrere Meter in die Tiefe auf die darunter liegenden Betontreppen. Nach notärztlicher Versorgung war der Mann glücklicherweise ansprechbar und wurde ins Krankenhaus Dornbirn gebracht.

„Ich hätte alle auswechseln können. Teilweise waren wir überheblich, das darf nicht sein.“