Cupsieg verschafft viel Rückenwind

Alpla HC Hard gewinnt das Finale gegen die BT Füchse mit 33:27 und ist zum fünften Mal Sieger des ÖHB-Cups.
Maria Enzersdorf „Einige haben nicht mehr mit uns gerechnet. Aber wir sind immer noch da, das haben wir gezeigt“, sagte Abwehrchef Frederic Wüstner nach dem Cupsieg mit dem Alpla HC Hard. Mit der Trophäe im Gepäck werden die Roten Teufel viel Selbstvertrauen in die Meisterschaft mitnehmen, wo ab 5. Mai die Viertelfinale-Serie gegen den HC Linz auf Hard wartet. Nachdem die Formkurve des Vize-Meisters zuletzt eher nach unten gezeigt hatte, untermauerte das Team von Trainer Hannes Jon Jonsson mit dem Cupsieg seine Stellung als Titelkandidat.
Neuer Mittelblock
Nach dem knappen Sieg gegen Gastgeber Westwien im Halbfinale und dem noch überraschenderen Finaleinzug der BT Füchse gegen die Fivers Margareten, hatten sich die Harder vor dem Endspiel in der Favoritenrolle wiedergefunden. Mit diesem Status kam die Jonsson-Sieben zunächst gut zurecht. Angeführt vom wieder fitten Ivan Horvat funktionierte vor allem die Defensive sehr gut. Jonsson startete mit Horvat, Nico Schnabl und Dominik Schmid sowohl offensiv als auch defensiv im Rückraum. Nach elf Minuten führten die Vorarlberger bereits mit 7:2.
Doch die Füchse, die in der Liga als Achte gerade noch den Sprung ins Play-off geschafft haben, drehten nun ihrerseits auf und glichen elf Minuten später zum 11:11 aus. „Das heutige Cup-Finale hat alles geboten, was ein Finalspiel zu bieten hat“, sagte Lukas Schweighofer nach der Partie. Der Kreisläufer, der nach der Saison Hard verlässt und in seine Heimat Graz zurückkehrt, übernahme anschließend selbst Verantwortung. In der Liga spielte Schweighofer bei Trainer Jonsson zuletzt nur eine Nebenrolle, im Finale war der 30-Jährige zur Stelle als er gebraucht wurde. Mit fünf Treffern war Schweighofer zweitbester Werfer der Harder.
Keeper wird zum Matchwinner
Zur Pause führten die Roten Teufel mit 16:15, doch wieder startete der Favorit deutlich stärker als die Steirer. Und mit Fortdauer der Partei war auch Keeper Golub Doknic ein immer größerer Faktor im Spiel. Zehn Minuten vor Schluss führten die Harder mit 27:22 und ließen sich den Vorsprung kein zweites Mal mehr nehmen.
„Unglaublich, wie wir es heute geschafft haben, uns in einen richtigen Rausch zu spielen“, gab sich Schweighofer euphorisch. Der Cuptriumph war schließlich verdient, Wüstner kündigte im TV-Interview einen Feiermarathon an.
Zweiter Pokal mit Jonsson
Für die Roten Teufel war es der fünfte Cupsieg der Vereinsgeschichte, der erste seit 2018. Damit zogen die Harder wieder mit dem Lokalrivalen Bregenz Handball gleich, die im Vorjahr den ÖHB-Pokal – damals in der Harder Sporthalle am See – gewonnen hatten. Rekordchampion sind weiterhin die Fivers mit acht Trophäen.
Für Hard-Trainer Jonsson war der Titelgewinn an seiner ehemaligen Wirkungsstätte eine besondere Genugtuung. Und es war der zweite Pokal für den Isländer mit dem HC Hard, zum Auftakt seiner Amtszeit hatten die Harder im September 2021 den Supercup geholt. Zuletzt stand Jonsson allerdings in der Kritik, weil seine Mannschaft, die vor der Saison als großer Meisterschaftsfavorit gehandelt wurde, in der HLA sechs Niederlagen kassiert und den Grunddurchgang nur als Vierter beendet hatte.
„Wir sind eine tolle Truppe und haben für diese Saison noch große Ziele. “

