Es fehlt der Killerinstinkt

Österreich präsentiert sich gegen USA auf Augenhöhe und vergibt zu viele Chancen.
Tampere Sechs Schüsse feuerte Dominic Zwerger auf das Tor der US-Amerikaner, davon einen per Penalty. Doch der Dornbirner, der damit mit Abstand am häufigsten auf den gegnerischen Kasten schoss, blieb trotz guter Leistung ohne Treffer. Damit steht der Ambri-Legionär sinnbildlich für das österreichische Eishockeynationalteam am gestrigen Nachmittag in Tampere.
Denn bei der 1:4-Niederlage der Österreicher im vierten WM-Spiel gegen die USA zeigte das Team von Trainer Roger Bader eine deutlich bessere Leistung als zuletzt gegen Dänemark. Vor dem eigenen Tor war die rot-weiß-rote Auswahl aggressiv, nach vorne sorgte vor allem die neuformierte Linie um Zwerger, Marco Rossi und Peter Schneider für Gefahr. „Ich bin stolz darauf, wie die Mannschaft performt hat. Wir haben den Spielplan sehr gut umgesetzt. Schade war, dass wir nach dem Ausgleich, der verdient war, so schnell den zweiten Gegentreffer bekamen“, sprach Bader nach der Partie den Knackpunkt an.
Im ersten Powerplay des Spiels hatte die ÖEHV-Auswahl ein sehenswertes Tor erzielt. Nach einer Kombination über Rossi und Schneider musste Thomas Raffl aus kurzer Distanz nur noch den Stock hinhalten, Österreich hatte nun wieder alle Möglichkeiten. Doch nur 57 Sekunden später lagen die USA wieder in Führung. Weil die Österreicher schlecht gewechselt hatten und dann Carter Mazur völlig frei stand. Der AHL-Angreifer verwandelte frei stehend aus dem Slot zum 2:1.
Hoffen auf Reinbacher-Rückkehr
Im dritten Drittel fiel ein unglückliches drittes US-Tor. Es war die einzige Aktion, in der Torhüter Bernhard Starkbaum schlecht aussah. Österreich steckte allerdings trotz des Zwei-Tore-Rückstandes nicht auf und kam zu mehreren Topchancen, unter anderem durch den Penalty von Zwerger. Doch das Toreschießen fällt der ÖEHV weiterhin schwer, von 19 Schüssen fand nur einer den Weg ins amerikanische Netz.
Österreich belegt damit in der Tabelle der Gruppe A weiterhin den siebten Platz, kann aber heute von Deutschland überholt werden. Am Freitag kommt es dann zum direkten Duell mit dem noch sieglosen Nachbarn, der allerdings das schwerst mögliche Auftaktprogramm bestreiten musste. Ob Verteidiger David Reinbacher dann wieder ins österreichische Line-up rückt, steht laut Bader derzeit noch nicht fest. Der 18-Jährige, der bis zu seiner Verletzung eine starke WM spielte, soll heute ein erstes Eis-Training bestreiten. VN-EMJ

Eishockey
86. A-WM 2023 in Tampere und Riga
Zeitraum: 12. bis 28. Mai
Spielorte Vorrunde: Tampere (Gruppe A), Riga (B)
Gruppe A
USA – Österreich 4:1 (0:0,2:1,2:0)
Torfolge: 28. 1:0 Grimaldi, 38. 1:1 Raffl (5:4-Überzahl), 39. 2:1 Mazur, 44. 3:1 Hutson, 58. 4:1 Perbix (Empty Net)
Österreich: Starkbaum, Madlener – Maier, Strong; Zündel, Heinrich; Wolf, Nickl; Wimmer, Brunner – Ganahl, Haudum, Neubauer; Raffl, Thaler, Nissner; Schneider, Zwerger, Rossi; Wukovits, Paul Huber, Mario Huber
Finnland – Frankreich 5:3 (1:1,2:1,2:1)
Heute spielen
Ungarn – Schweden 15.20 Uhr
Dänemark – Deutschland 19.20 Uhr
Am Freitag spielen
Ungarn – Slowenien 15.20 Uhr
Österreich – Deutschland 19.20 Uhr
Die weiteren Spieltermine von Österreich
Österreich – Finnland 20. Mai, 15.20 Uhr
Österreich – Ungarn 22. Mai, 19.20 Uhr
Tabelle
1. USA 4 4 0 0 0 18: 5 12
2. Dänemark 3 2 1 0 0 13: 6 8
3. Schweden 3 2 1 0 0 8: 1 8
4. Finnland 4 2 0 1 1 11:12 7
5. Frankreich 4 0 1 2 1 10:13 4
6. Ungarn 3 0 1 0 2 5:12 2
7. Österreich 4 0 0 1 3 4:17 1
8. Deutschland 3 0 0 0 3 5: 8 0
Gruppe B
Lettland – Norwegen 2:1 (0:0,2:1,0:0)
Kanada – Kasachstan 5:1 (4:1,0:0,1:0)
Heute spielen
Tschechien – Slowenien 15.20 Uhr
Schweiz – Slowakei 19.20 Uhr
Am Freitag spielen
Lettland – Slowenien 15.20 Uhr
Kasachstan – Slowakei 19.20 Uhr
Tabelle
1. Kanada 4 3 1 0 0 18: 4 11
2. Schweiz 3 3 0 0 0 15: 0 9
3. Tschechien 3 2 0 1 0 11: 7 7
4. Lettland 4 1 1 0 2 7:12 5
5. Slowakei 3 1 0 1 1 5: 6 4
6. Norwegen 4 1 0 1 2 5: 9 4
7. Kasachstan 4 0 1 0 3 6:18 2
8. Slowenien 3 0 0 0 3 2:13 0
Modus: Die besten vier Teams jeder Gruppe steigen ins Viertelfinale auf. Die Gruppenletzten steigen in die Division 1A ab und werden durch Großbritannien und Polen ersetzt.