Rote Linie überschritten

Flugzettelaktion sorgt für Unverständnis beim Alpla HC Hard.
Hard Ob es die Meinung eines größeren Personenkreises ist oder den Frustabbau einer einzelnen Person darstellt, kann aufgrund der Anonymität nicht aufgeklärt werden. Fakt ist aber, dass das erstmalige Viertelfinal-Aus seit 2011 der Handballer des Alpla HC Hard in der Marktgemeinde am Bodensee Spuren hinterlassen hat. Auf ohne Genehmigung angebrachten Flugzetteln im Umkreis der Sporthalle am See sowie im Ortszentrum wurde der Aufsichtsrat zum Handeln aufgefordert und der Rücktritt von vier Personen des Vorstands gefordert.
„Aus meiner Sicht wurde hier ganz klar ein rote Linie überschritten. Es geht dabei nicht einmal um die Sache, sondern um das Wie“, betont Präsident Günther Lehner. „Wir wissen selbst, dass die Saison nicht so verlaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben. Wofür ich aber überhaupt kein Verständnis habe, ist der Umstand, dass die Anschuldigungen nicht auf einer sachlichen Ebene erfolgt sind, sondern gezielt gegen Personen im Verein gerichtet sind. Wir brauchen keine anonymen Heckenschützen, um die Saison zu reflektieren.“
Auch für Geschäftsführer Markus Köberle, eine der Personen, die namentlich angriffen wurden, ist die Nacht-und-Nebel-Aktion ein absolutes No-Go und ein klarer Schlag unter die Gürtellinie: „Hier geht es nicht einmal primär um persönliche Befindlichkeiten. Hier wird die Arbeit des gesamten Vereines auf die Leistung der HLA-Mannschaft reduziert. Ich glaube auch nicht, dass der oder die Urheber der Flugzettel dabei bedacht haben, dass sie mit so einer Aktion den gesamten Verein in Misskredit bringen.“
Klare Worte des Sportreferenten
Absolut kein Verständnis für die Flyer hatte auch Sportreferent Sanel Dedic: „Es ist bedauerlich, dass es Personen in der Gemeinde gibt, die im Deckmantel der Anonymität solche menschenunwürde Behauptungen verbreiten. Hetze und Diffamierung dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Es ist wichtig, dass sich jeder bewusst ist, dass Worte und Taten Auswirkungen haben, nicht nur auf die direkt Betroffenen, sondern auch alle Beteiligten. Die Handballer sind ein absoluter Vorzeigeverein in der Gemeinde und genießen in allen Bereichen ein hohes Ansehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, solche Vorwürfe nicht stillschweigend zu akzeptieren, sondern aufzustehen und seine Stimme zu erheben. Ich verurteilte solche Aktionen ganz entschieden, zumal es für so einen Rundumschlag keinen Grund gibt.“
Auch bei den HLA-Spielern und dem Trainerstab löste die Protestaktion Empörung und Verwunderung aus. „In einer Demokratie soll jeder die Möglichkeit haben, seine Meinung zu äußern. Doch hier wurden unter dem Deckmantel der Anonymität Beschimpfungen und Beleidigungen ausgesprochen, die nichts mit einer kritischen Beurteilung zu tun haben. Hier wurden Grenzen überschritten, und so eine Aktion ist absolut nicht zu tolieren“, betonte Kapitän Dominik Schmid stellvertretend. VN-JD
„Wir brauchen keinen anonymen Heckenschützen, um die Saison zu reflektieren.“
