Defensiv-Stärke empfängt Offensiv-Kraft

Sport / 23.05.2023 • 18:52 Uhr
Austria-Angreifer Lukas Fridrikas soll am Samstag den Unterschied ausmachen.Gepa (2)
Austria-Angreifer Lukas Fridrikas soll am Samstag den Unterschied ausmachen.Gepa (2)

Das vierte Derby zwischen Altach und Austria Lustenau wird zum Duell zweier Philosophien.

altach, Lustenau Am Samstag steigt das vierte Vorarlberger Derby in dieser Saison zwischen dem Cashpoint SCR Altach und Austria Lustenau. Wie schon bei den bisherigen drei Aufeinandertreffen wird es auch beim finalen Saisonduell zur Diskussion um die Favoritenrolle kommen. Am liebsten wird diese dem Gegner untergeschoben, um selbst ohne Druck aufzuspielen. Doch es gibt gute Argumente für einen Heimsieg der Altacher:

Die Defensive: Trainer Klaus Schmidt hat die Altacher Verteidigung zu einer Festung ausgebaut. Mit nur sieben Gegentreffern in den acht Spielen der Qualifikationsgruppe stellt der SCRA die beste Abwehr. Gruppenübergreifend hat im gleichen Zeitraum nur Meister Salzburg noch einen Treffer weniger kassiert als Altach. Mit dem zuvor bereits aussortierten Lukas Gugganig hat Schmidt seinen Abwehrchef gefunden, dahinter zeigt sich Keeper Tino Casali in Topform.

Die Befreiung: Der Klassenerhalt ist zwar noch nicht fixiert, aber der Auswärtssieg gegen Ried hat enorm viel Druck vom Altacher Abstiegskessel genommen. Die Mannschaft kann nun deutlich freier und unbelasteter aufspielen als in der Vergangenheit.

Husein Balic: Die LASK-Leihgabe wird von Spiel zu Spiel stärker, der erste Treffer des schnellen Flügelspielers ist nur noch eine Frage der Zeit. Ein Spielertyp wie Balic hat den Altachern in den bisherigen Derbys gefehlt, im April fehlte Balic in Lustenau noch wegen muskulärer Probleme.

Lustenauer Unruhe: Bisher war stets Altach jenes Team, bei dem es zu viele Nebengeräusche vor den Derbys gegeben hat. Doch dieses Mal scheint es umgekehrt zu sein. In Altach herrscht Schulterschluss, in Lustenau gab es zuletzt aufgrund des Fehlens von Jean Hugonet, dem Torhüterwechsel von Domenik Schierl zu Ammar Helac und der Rotation von Trainer Markus Mader einige Diskussionen.

Dennoch hieß der Sieger in den vergangenen drei Derbys immer Austria Lustenau. Die Grün-Weißen wollen ihre Serie fortsetzen und haben Gründe geliefert, um an Sieg Nummer vier zu glauben:

Die Offensive: Die Austria ist das torgefährlichste Team der Qualifikationsgruppe und hat in den vergangenen zehn Spielen jeweils mindestens einen Treffer erzielt. Gleich 16 verschiedene Austrianer haben sich bereits in die Schützenliste eingetragen, das macht den Austria-Angriff für den Gegner völlig unberechenbar.

Derby-Stärke: Die Lustenauer wissen, wie man Altach schlägt und haben dies bereits drei Mal bewiesen. Vor allem haben sie das Selbstverständnis, dies ein viertes Mal zu tun. Außerdem ist Trainer Mader ein wahrer Experte für Derbys, das hat er bereits beim FC Dornbirn gezeigt.

Lukas Fridrikas: Der Angreifer hat in sechs Spielen in Folge getroffen und war zuletzt vier Mal an zwei Toren pro Spiel beteiligt. Mit großem Selbstvertrauen ausgestattet, gelingen dem 25-Jährigen Tore, die unmöglich wirken. Gegen Altach wartet Fridrikas allerdings noch auf seinen ersten Treffer.

Altacher Flaute: Vor dem Angriff der Altacher muss sich selbst die löchrige Austria-Abwehr nicht fürchten. Im Jahr 2023 haben die Altacher im Schnitt nur 0,5 Tore pro Spiel geschossen.

Lukas Gugganig führt eine starke Altach-Defensive an.
Lukas Gugganig führt eine starke Altach-Defensive an.