Geduldsprobe endet mit Podestrang

49er-Segelduo Benjamin Bildstein und David Hussl mit Platz drei bei Kieler Woche.
Kiel Der Wind meinte es am letzten Tag der Olympiaklassen bei der 109. Kieler Woche gut mit den Seglern auf der Ostsee. Nach Tagen der Flaute und des Leichtwindes blies endlich eine steife Brise mit 15 Knoten und ermöglichte damit ein Medal Race auf höchstem Niveau. Zur Freude von David Hussl: „Wir hatten endlich einen vernünftigen Wind, da hat das Segeln wieder richtig Spaß gemacht. Wir waren vom Start weg gut dabei und hatten eine ansprechende Geschwindigkeit. Bei der Kieler Woche auf einen Podest-Platz zu fahren, ist natürlich richtig cool.“
Der Wolfurter Steuermann Benjamin Bildstein und sein Tiroler Vorschoter Hussl setzten im Kampf um die Medaillen auf einen eigenen Kurs. Auf der ersten Strecke zur Luv-Tonne fuhren sie zunächst ganz rechts und kamen als drittes Boot auf das zweite Teilstück, das mit Vorwind gesegelt wird. Bei der zweiten Passage der Tonne hatten sie sich bereits auf Rang zwei hinter den Franzosen Julien D′Ortoli und Noé Delpech verbessert, die zunächst deutlich in Führung gelegen waren. Doch das Boot des Yachtclub Bregenz schob sich noch bis auf wenige Bootslängen an die Franzosen heran, die ihren Vorsprung gerade noch über die Ziellinie retteten.
Doch Rang zwei im Medal Race reichte den Österreichern zur Verbesserung und für den Sprung auf das Podest hinter den beiden polnischen Teams Lukasz Przybytek/Jacek Piasecki und Dominik Buksak/Szymon Werbzbicki.
Für Bildstein und Hussl war es der insgesamt neunte Start bei der Kieler Woche und das bisher beste Resultat. Zuvor hatten die Olympiasegler von Tokio in den Jahren 2015 und 2016 jeweils den vierten Rang belegt.
Zurück in Topform
„Die Bronzemedaille ist nach dem doch sehr enttäuschenden Frühling von Benjamin und David Balsam für die Seele. Es zeigt, dass doch viele Dinge richtig laufen und wir die richtigen Schritte in Richtung EM gesetzt haben. Auch wenn die natürlich nochmal ein anderes Kaliber sein wird, ist es gut zu sehen, dass die Leistungskurve nach oben zeigt“, freute sich auch Matthias Schmid, der Sportdirektor des österreichischen Segelverbandes. Bildstein/Hussl hatten zum Saisonauftakt vor Mallorca die Goldflotte verpasst, auch beim Weltcup vor Hyeres in Frankreich lief es für die Olympia-Zehnten von Tokio überhaupt nicht nach Wunsch. Doch nun scheint die Form wieder zu stimmen für das österreichische Topboot.
Als nächste Aufgabe geht es nun zurück ins Olympiarevier vor Marseille, wo ab 7. Juli das Test Event ein Jahr vor den Spielen ausgetragen wird. Einen Monat später werden bei der Weltmeisterschaft vor Den Haag in den Niederlanden die ersten Olympiatickets vergeben.
„Es zeigt, dass doch viele Dinge richtig laufen und wir die richtigen Schritte gesetzt haben.“