Die Rekordjagd im Dreiländereck

Günter Ernst, Rennleiter beim Sparkasse 3-Länder-Marathon, bringt den Zürich-Sieger nach Bregenz.
Lochau Das Kaiserstrand-Hotel erstrahlt im neuen Glanz, und auch die Augen der Verantwortlichen des Sparkasse 3-Länder-Marathons glänzen, wenn sie gut zwei Monate vor dem Event (8. Oktober) von ihren Planungen berichten. Dabei bewegt sich das Budget laut OK-Chef Robert Küng weiter im Bereich von 400.000 Euro, auch die Höhe der Siegerschecks bleibt für die Frauen wie auch für die Männer auf dem Vorjahresniveau. Und doch darf die erneute Ausrichtung, Eliteläufer nach Vorarlberg zu lotsen, um auch international als „schnelle Strecke“ (Rennleiter Günter Ernst) wahrgenommen zu werden, als wichtiger Bestandteil der Neuausrichtung der Marathon-Philosophie angesehen werden. Im Vorjahr war es der Kenianer Kipkori Benard, der in einer Zeit von 2:09:25 für einen neuen Streckenrekord sorgte, heuer soll dieser von seinem Landsmann Mark Kosgei Kiptoo gebrochen werden. Mit seinem ambitionierten Ziel, seinen in Zürich aufgestellten Weltrekord in der Altersklasse M45 zu brechen, könnte dem 47-Jährigen die höchstmögliche Siegprämie von 12.000 Euro einbringen. Kiptoo, der in der ewigen Marathon-Bestenliste mit einer Zeit von 2:06:00 (2015 in Eindhoven) eingetragen ist, will nun mit einer Zeit unter 2:09 Stunden für eine neue Bestmarke beim traditionellen Laufevent im Dreiländereck sorgen. „Er hat sich die Latte selbst hoch gelegt“, sagt Günter Ernst, der sich seit Jahren auch in Zürich um die Elite unter den Läufern bzw. Läuferinnen kümmert.
Selbstredend, dass er auch im Damenfeld nach einer Läuferin sucht, die die magische Grenze von 2:30 Stunden auf der Strecke durch drei Länder unterbietet. Seit dem Vorjahr liegt der Rekord bei 2:30:02, aufgestellt von Aynalem Kashulu aus Äthiopien.
Laufen für eine gute Sache
Als perfekter Einstieg in den Marathontag ist der Weltrekordversuch im Bregenzer Stadion im Anschluss an den „Vorarlberg bewegt“-Kindermarathon. Gilt es doch den Staffel-Weltrekord über die Marathonstrecke (42,6 km) zu brechen. Dieser lautet laut Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde bei 1:30:40,316 – aufgestellt im Jahre 2018 in Kansas City. Als Initiator für die neue Bestmarke tritt der Kiwanis-Club Bregenz in Erscheinung. „Wir sind guter Dinge“, sagt Mitglied Thomas Koch. Auf einen Eintrag im Guiness-Buch wird jedoch bewusst verzichtet. „Das würde wohl um die 10.000 Euro kosten“, rechnet Koch zusammen. „Als Weltrekord wird eine neue Bestmarke dennoch gewertet.“ Gesucht werden deshalb rund 30 bis 40 Sprinter, die die 100 Meter in 12,4 Sekunden oder weniger bewältigen. Unterstützt wird die Idee vom Vorarlberger Leichtathletik-Verband (VLV), und so haben u. a. der 26-jährige Josef Mennel (Landesrekordhalter 10,47 Sek.) sowie die Mitglieder der 4×100-m-Staffel aus Konstanz schon fix zugesagt. Auch Isabel Posch wird mit von der Partie sein. Die 23-Jährige, die vor wenigen Tagen bei den World University Games in Chengdu Gold im Siebenkampf gewann und bei Weltklasse Zürich dabei ist, hat ebenfalls schon ihre Zusage gegeben. Und all das kommt einem guten Zweck zugute. So gibt es Tippscheine á zehn Euro, die gleichzeitig attraktive Preise versprechen. „Es ist eine sportliche Charityveranstaltung“, fasst Koch zusammen. Das Geld soll dann dem Verein „Sonnenblume“ gespendet werden.
Für Küng passt der zusätzliche Event in das Gesamtkonzept der 3-Länder-Marathon-Philosophie. „Wir laufen über Grenzen, bieten grenzenlose Qualität und haben grenzenlosen Spaß.“ VN-cha
„Über 50 Nationen registriert, und im Marathon liegen mehr als 1000 Nennungen vor.“


Anmeldungen für alle Distanzen am 8. Oktober sowie für die Teilnahme am Weltrekordversuch unter www.sparkasse-3-laender-marathon.at