So fixierte Altach in letzter Sekunde den Sieg

Zwei Treffer erzielt, zweimal vom VAR zurückgepfiffen und zwei Pfostenschüsse. Mehr Pech geht nicht. Doch am Ende feierte ein total überlegenes Altach einen mehr als verdienten 1:0-Sieg über die WSG Tirol.
Altach So hatten sich die Fans ihren Cashpoint SCR Altach immer gewünscht. Voller Leidenschaft, offensiv orientiert und mit guten Spielzügen. Und selbst zwei VAR-Entscheidungen gegen die Rheindörfler verhinderten am Ende den Sieg nicht. Es war allerdings ein Erfolg in letzter Sekunde, nachdem zuvor zwei Treffer von Gustavo Santos durch den VAR zurückgenommen wurden und Leonardo Lukacevic zweimal den Pfosten getroffen hatte. Doch Altach gab nicht auf, warf in jeder Phase der Partie alles nach vorne – und wurde belohnt: Ein langer Ball ins Zentrum wurde von Atdhe Nuhiu gut verarbeitet, doch sein Schuss von Adm Stejskal pariert. Den Abpraller holte sich Lukas Fadinger, der im zweiten Versuch das Leder zum ersten Saisonsieg über die Lunie drückte. Verdientermaßen!
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Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad brauchte die auf zwei Positionen veränderte SCRA-Elf – Paul Koller für Jan Zwischenbrugger und Atdhe Nuhiu für Jan Jurcec – ein paar Minuten, um sich auf die Tiroler einzustellen. Doch ab Minute 14 dominierte Altach seinen Gegner ganz klar. Einzig die Torumrandung war gegen einen Treffer der Rheindörfler in der ersten Halbzeit.
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Der laufstarke Leonardo Lukacevic war es, der die Drangphase mit einer Direktabnahme – nach Flankenball von Christian Gebauer – an den rechten Außenpfosten einleitete. Die Hausherren waren nun griffiger, machten die Räume geschickt eng und spielten schnell nach vorne. Das führte zu mehr Situationen im gegnerischen Strafraum – und zu einigen Aufregern. Etwa als Ogrinac nach 21 Minuten bei einem Freistoß den Ellbogen ausfuhr, doch der Elfercheck wegen Handspiel aus Altacher Sicht negativ ausfiel. Dann war es erneut Lukacevic, der mit einer direkten Abnahme Pech hatte. Sein Volleyschuss knallte dieses Mal an den linken Pfosten (23.). Sekunden danach der schönste Angriff vor der Pause über Gebauer, der nach Doppelpass mit Mike Bähre zur Mitte spielte und Nuhiu mit einem Drehschuss WSG-Goalie Adam Stejskal prüfte (24.). Kein Wunder, dass Gäste-Coach Thomas Silberberger die erste Trinkpause des Spiels auch zu einer saftigen Ansprache nutzte.
Admiral Bundesliga
3. Spieltag
Cashpoint SCR Altach vs WSG Tirol 1:0 (0:0)
Altach, Cashpoint Arena, 5082 Zuschauer, SR Julian Weinberger (W)
Tor: 90./+ 8 1:0 Fadinger
Gelbe Karten: 40. Bischof, 63. Santos (beide Altach), 71. David Gugganig (WSG/alle Foulspiel)
Cashpoint SCR Altach (3-5-2) Stojanovic – Reiner, Lukas Gugganig, Koller – Gebauer (87. Jan Jurcec), Jäger, Fadinger, Bähre (80. Abdijanovic), Lukacevic – Bischof (57. Santos), Nuhiu
WSG Tirol (4-4-2) Stejskal – Ranacher (46. Taferner), David Gugganig, Stumberger, Schulz – Kronberger (84. Ertlthaler), Ogrinec (46. Skrbo), Üstündag (70. Naschberger), Sulzbacher – Buksa (75. Forst), Prelec

Klare Dominanz
Die Tiroler reagierten zur Pause, brachten mit Stefan Skrbo und Neuerwerbung Matthäus Taferner zwei neue Leute. Doch Altach gab weiter den Ton an, zeigte als Gastgeber viel Offensivdrang. Immer wieder wurde die Breite des Spielfelds genützt, aber auch mit Bällen in die Tiefe gearbeitet. Zwangsläufig stellten sich Chancen ein. Doch Bähre (36.) mit einem Fehlschuss und Lukas Fadinger, der an Torhüter Stejskal scheiterte (60.), brachten das Leder nicht im Tor unter.
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Altachs spielerische Dominanz hielt an, auch weil die Zweikämpfe gewonnen und die Pässe genauer gespielt wurden. Einzig der Torerfolg wollte sich nicht einstellen. Und als endlich das Leder im Netz zappelte, sorgte der VAR für eine Rücknahme. Es waren Zentimeter, die Schütze Gustavo Santos bei einem weiten Ball von Gebauer im Abseits stand (76.).
Das Tor aber war weiter wie vernagelt, auch als man in der 82. Minute gleich drei Eckballmöglichkeiten in Folge vorfand und Koller sowie Nuhiu mit guten Kopfbällen für Gefahr sorgten. Nicht genug damit, annullierte SR Julian Weinberger nach VAR-Studium ein weiteres Tor des eingewechselten Brasilianers (89.), weil er die Handbewegung von Santos in Richtung Kopf seines Gegenspielers Lukas Sulzbacher als Tätlichkeit deutete. Altach aber blieb dran, nutzte die Nachspielzeit – und Siegtorschütze Lukas Fadinger sprach danach davon, dass dies der Mannschaft „eine positive Energie geben kann“.
Wie auch wohl zwei Verstärkungen, die ante portas stehen: Einer könnte Husein Balic (27) heißen.