Hudson im Speerwurf-Finale

Österreicherin belegt im Vorkampf bei der WM Rang vier.
Budapest Victoria Hudson hat sich souverän für das am Freitag (20.20 Uhr/live ORF Sport +) angesetzte Speerwurf-Finale bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften qualifiziert. Die Niederösterreicherin warf in ihrem ersten Versuch im Vorkampf gleich 62,96 m, das bedeutete nach beiden Gruppen den vierten Gesamtrang. Über 200 m kam wie erwartet das Aus für Susanne Gogl-Walli, die die 400er-Belastung spürte, 23,38 Sekunden lief und 33. wurde.
Wie vorgenommen warf Hudson nicht auf dem Außenplatz ein, sondern absolvierte nur die Aufwärmwürfe im Stadion, da sei der dritte Versuch voll daneben gegangen. „Ich habe mir dann gesagt, ist wurscht, das muss ich jetzt abhaken. Und dann war der erste vom Wettkampf voll gut“, sagte Hudson, die mit der Weite nicht gerechnet hatte. „Der Wurf hat sich gar nicht so weit angefühlt. Aber saugeil.“
Ein Dutzend im Finale dabei
Am Ende wurde es der vierte Vorkampfrang unter den 36 Teilnehmerinnen, die besten zwölf zogen in das Finale ein. Vor Hudson, der EM-Zehnten des Vorjahres in München, lagen nur die Lettin Līna Mūze-Sirmā (63,50), die Australierin Mackenzie Little (63,45) und die Japanerin Haruka Kitaguchi (63,27). Zehn Athletinnen warfen über 60 m. Titelverteidigerin Kelsey-Lee Barber (AUS) rutschte als Zwölfte mit 59,66 noch rein, Olympiasiegerin Liu Shiying schaffte es als Neunte (60,72).
Nach dem „wichtigsten Wurf“ ihres Lebens waren bei Hudson freilich Gefühle erlaubt. „Ich bin froh, dass ich jetzt so hier stehe und nicht weine und unzufrieden bin. Jetzt habe ich es Gott sei Dank gemacht. Jetzt war ich die, die vorne am Platz geschrien hat. Und nicht die anderen, die damit dann bissl verunsichern. Weil irgendwer schreit immer.“ Im Finale peilt sie einen Top-acht-Rang an, davor stand Zeit mit der angereisten Familie sowie Chillen und Häkeln auf dem Programm.
Gogl-Walli nahm nach Platz 18 über 400 m die halbe Stadionrunde gerne mit, hatte die Erwartungen freilich aber niedrig angesetzt. „Ich habe probiert, meine 400-m-Qualitäten auszuschöpfen, ich bin noch bei zwei vorbei. Aber ich muss ehrlich zugeben, ich habe heute nicht die frischesten Beine gehabt. Die zwei 400er waren natürlich spürbar, das war aber von vornherein klar“, sagte die Oberösterreicherin.