Derbysieg als Anfang einer langen Reise

Sportdirektor Roland Kirchler über neue DNA und Überraschungen.
Altach Dauerregen, knapp 14 Grad und doch beste Stimmung am Campus bei Altachs sonntäglicher Trainingseinheit am Vormittag. Die Nacht nach dem Derbysieg war kurz, das Training dennoch knackig. Und einer genoss den Tag danach besonders: „Ich habe nicht gewusst, auf was ich mich da einlasse im Ländle-Derby“, erzählt Paul Koller, Schütze des dritten und letztendlich entscheidenden Treffers beim 3:0-Sieg gegen die Austria. „Es war eine richtig geile Stimmung und natürlich überragend, 3:0 zu gewinnen. Ich denke, dass wir 100 Prozent am Platz waren, auch mit dem Kopf, und dafür sind wir im Endeffekt auch belohnt worden“, sagte der 21-Jährige, der sich schnell in die Mannschaft gespielt hat. „Ich bin vom ersten Tag an sehr gut aufgenommen worden. Und Vorarlberg ist ein richtig schönes Land“, so der Steirer.
Während also die Spieler ihren ersten Bundesligasieg über Ländle-Rivale Austria Lustenau so richtig genießen, hat Sportdirektor Roland Kirchler („Wir sind im Trainerteam noch ein bisschen zusammen gesessen.“) schon die nächsten Tage im Visier. Endet doch am 31. August die Sommer-Transferzeit und da gilt es noch einiges abzuschließen. Zumal sich im Anforderungsprofil für weitere Neuzugänge doch einiges verändert hat. Aus einer möglichen Nummer 9 wurde nunmehr eine 6. Dass es sich dabei um einen Österreicher handelt, bestätigt Kirchler, mehr aber nicht. Eine Option aber wäre der ehemalige U-21-Teamspieler Nemanja Celic. Der 24-Jährige hat noch einen Vertrag bis 2024 beim deutschen Bundesliga-Aufsteiger Darmstadt 98, kommt bei den Hessen aber nicht zum Zug.
Unabhängig von den Spekulationen denkt der 52-Jährige aber schon über die Saison hinaus. „Wir sind noch lange nicht am Ende, wir haben schon noch unsere Baustellen“, verfällt er nach dem Derbysieg keinesfalls in Euphorie. Vielmehr betont er die gute Zusammenarbeit innerhalb des Klubs mit Geschäftsführer Christoph Längle, den Scouts Marc-Andre Kriegl und Philipp Netzer sowie dem Betreuerstab. „Wir haben alle dieselbe DNA, kommen über die Arbeit. Und wir lassen nicht locker.“ VN-cha
