Gut Ding braucht Weile

Austria Lustenau verpflichtet mit Nikolai Baden Frederiksen (23) einen Topstürmer.
Lustenau Am letzten Tag des offenen Transferfensters in Österreich ließ Austria Lustenau noch einmal groß aufhorchen. Denn mit der Verpflichtung von Nikolai Baden Frederiksen gelang den Grün-Weißen rund um Sportdirektor Alexander Schneider definitiv eine große Überraschung am österreichischen Transfermarkt. Frederiksen kommt mit dem ganz starken Arbeitsnachweis von 18 Treffern und vier Assists in der Saison 2020/21 in Österreichs Oberhaus. Damals traf er im Dress der WSG Tirol, ebenfalls grün-weiß, wie am Schnürchen. Dort soll der 23-Jährige in Odense (Dan) geborene Mittelstürmer nun in Lustenau anschließen.
Zurück in die Erfolgsspur
Die Tiroler Vergangenheit war auch ausschlaggebend für den Dänen, den Schritt zurück in die Alpenrepublik zu machen. Frederiksen kommt auf Leihbasis vom holländischen Erstligisten Vitesse Arnheim, war zuletzt an Ferencvaros Budapest ausgeliehen. „Ich habe natürlich nur gute Erinnerungen an meine Zeit bei der WSG, habe viele Tore geschossen, kenne die Liga und die Stadien in Österreich. Daher war ich mir nach dem Erstkontakt mit Austria Lustenau schnell klar, diesen Schritt erneut gehen zu wollen“, erklärt der dänische Mittelstürmer, der nach seinem Engagement in Tirol von seinem Arbeitgeber Juventus Turin um kolportierte zwei Millionen Euro nach Arnheim verkauft wurde.
Die Mission ist klar: Frederiksen will sich erneut mit Toren in Österreichs Bundesliga für höhere internationale Aufgaben empfehlen. Kann der Austria nur recht sein, die nach der Leihe bis Sommer 2024 auch eine Kaufoption besitzt. Dementsprechend happy ist auch Austrias Cheftrainer über die Verpflichtung. „Ich war schon seit einiger Zeit eingeweiht in die Pläne des Klubs, Nikolai zu holen. Jetzt bin ich heilfroh, dass er tatsächlich für uns spielt. Ein Spieler mit solch einer Vita kann uns als Mannschaft nur guttun. Die Verpflichtung gibt uns als Team auf jeden Fall Aufschwung“, so Mader. Sollte die Spielgenehmigung eintrudeln, wovon man in Lustenau ausgeht, ist Frederiksen schon ein Thema für die Partie auswärts beim LASK (Sonntag, 17 Uhr).
Mutig nach Linz
In Linz beim frischgebackenen Europa-League-Teilnehmer hängen die Trauben aber hoch, als Favorit reist der Austria-Troß keinesfalls an. „Die Vorzeichen für das Match sind ähnlich wie vor einem Jahr bei der Stadioneröffnung in Linz. Damals hat auch keiner einen Cent auf uns gesetzt – und wir haben alle überrascht und nur unglücklich verloren. Genau so wollen wir jetzt wieder auftreten, nur eben punktemäßig was mitnehmen“, erinnert sich Mader zurück an die 0:1-Niederlage nach VAR-Skandal in letzter Sekunde.
Vielleicht kommt der Austria, die laut Mader die 0:3-Derby-Schlappe gegen Altach abgehakt hat, ja Neuzugang Frederiksen zu Hilfe. Der hat nämlich in seiner Zeit bei der WSG keine einzige Partie gegen die Oberösterreicher verloren. Zwei Siege, zwei Remis, Frederiksen steuerte gleich fünf Treffer bei. Gutes Omen also – genau wie der Umstand, dass Austrias letzter Angreifer mit ungarischer Vergangenheit ja auch nicht schlecht war: ein gewisser Haris Tabakovic.
„Als Trainer hofft man immer, solche Spieler zu bekommen. Toll, dass es geklappt hat.“
