Matchdemonstration

Carlos Alcaraz besiegt Alexander Zverev klar in drei Sätzen und steht im Halbfinale.
New York Carlos Alcaraz hat auf dem Weg zum neuerlichen Triumph bei den Tennis-US-Open nur noch zwei Hürden vor sich. Der topgesetzte Spanier setzte sich im Viertelfinale gegen den Deutschen Alexander Zverev mit 6:3,6:2,6:4 durch. Für den Olympiasieger war nicht nur die Niederlage bitter, erlitt er doch auch eine Oberschenkelverletzung. Im Kampf um den Finaleinzug wartet der Russe Daniil Medwedew, der seinen Landsmann Andrej Rublew mit 6:4,6:3,6:4 bezwang.
Alcaraz agierte in den entscheidenden Momenten abgeklärter. Während Zverev keine seiner fünf Breakchancen nutzte, verwertete der 20-Jährige sämtliche vier Möglichkeiten, die ihm sein sechs Jahre älterer Konkurrent bot. Im direkten Vergleich konnte der Weltranglistenerste mit dem Sieg zum 3:3 ausgleichen. „Ich zeige hier Spiele auf meinem besten Level“, betonte Alcaraz. Natürlich spiele er dabei in erster Linie für sich und sein Team. „Ich versuche aber auch dafür zu sorgen, dass die Zuschauer es genießen können, mir zuzuschauen.“
Duell der Champions
Im Halbfinale kommt es nun zum Duell der beiden US-Open-Champions der vergangenen Jahre. Der zweifache Grand-Slam-Champion Alcaraz hatte sich im Halbfinale von Wimbledon gegen Medwedew in drei Sätzen durchgesetzt und liegt im Head-to-Head mit 2:1 voran. „Ich fühle mich in körperlicher Hinsicht großartig und bin bereit für einen großen Kampf“, ließ die Nummer eins des Turniers verlauten. Bei Medwedew sah es da anders aus, die große Hitze machte ihm im Viertelfinale zu schaffen. „Irgendwann stirbt hier noch einer auf dem Platz“, hatte der auf Position drei eingestufte Russe schon während des 2:47 Stunden dauernden Matches in die Kamera gesagt. „Es war brutal, das einzig Gute bei diesen Bedingungen war, dass wir beide leiden mussten.“ Medwedew qualifizierte sich mit dem sechsten Sieg im achten Aufeinandertreffen mit seinem Freund für sein viertes Semifinale in Flushing Meadows. Dort hat er 2021 als Nachfolger von Dominic Thiem seinen bisher einzigen Major-Titel gewonnen.
Zverev mit Beule
Für Rublew, den Taufpaten der Tochter von Medwedew, war es eine bittere Niederlage, denn er hat damit auch sein neuntes Viertelfinale auf Grand-Slam-Niveau verloren. Für Zverev gab es als Draufgabe zum Ausscheiden noch eine Verletzung am linken Oberschenkel. „Ich habe da eine Beule. Wenn du eine Beule hast, deutet es normalerweise darauf hin, dass du einen Riss hast“, sagte der 26-Jährige. „Mein Körper lässt mich ein bisschen im Stich momentan“, verlautete Zverev. Nach dem über viereinhalb Stunden langen erfolgreichen Kampf gegen den Südtiroler Jannik Sinner im Achtelfinale folgt also wieder ein Rückschlag.
Sabalenka ohne Mühe
Im Frauenbewerb spielte sich Aryna Sabalenka mühelos in ihr drittes US-Open-Halbfinale en suite. Die als Nummer zwei gesetzte Akteurin aus Belarus hatte mit der erstmals in einem Major-Semifinale stehenden Chinesin Zheng Qinwen keine Mühe und fertigte diese nach 72 Minuten mit 6:1,6:4 ab. „Ich habe tolles Tennis gespielt und bin mit der Performance super-happy“, sagte Sabalenka.
Über das Erklimmen des Tennis-Throns am Montag wollte sie nicht viel reden. „Es ist wichtig für mich und meine Familie, aber ich habe in New York noch ein paar Dinge zu tun und denke über die Nummer eins erst nach den US Open nach.“ Dank ihren bisherigen Erfolgen bei den US Open und dem frühen Aus der Polin Iga Swiatek übernimmt die 25-jährige Minskerin am Montag erstmals Platz eins in der WTA-Rangliste.
Im Semifinale wartet auf Sabalenka die als Nummer 17 gesetzte US-Amerikanerin Madison Keys, die der tschechischen Wimbledonsiegerin Marketa Vondrousova beim 6:1,6:4 nur wenig Chancen ließ. Bereits zuvor hatten sich US-Jungstar Coco Gauff und Karolina Muchova für das Halbfinale qualifiziert. Die 19-jährige Weltranglisten-Sechste aus Delray Beach könnte ihr zweites Endspiel nach Roland Garros 2022 erreichen. Muchova war ihr zuletzt im Finale von Cincinnati mit 3:6,4:6 unterlegen.
„Irgendwann stirbt hier noch einer auf dem Platz. Es war einfach brutal.“