Punktgewinn in Linz: Lustenaus erster Schritt aus der Krise

Sport / 21.10.2023 • 20:41 Uhr
Ronivaldo wurde aus dem Spiel genommen, Lustenau holte einen Punkt. <span class="copyright">GEPA</span>
Ronivaldo wurde aus dem Spiel genommen, Lustenau holte einen Punkt. GEPA

Austria Lustenau holt nach sieben Niederlagen wieder einen Punkt. Gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz zeigen die Lustenauer eine kämpferisch starke Leistung, Treffer gelingt aber keiner.

Linz Für die Lustenauer Austria war das Gastspiel an der Donaulände bei Aufsteiger Blau-Weiß Linz eines von vielen Entscheidungsspielen, wie Trainer Markus Mader es im Vorfeld der Partie beschrieb.

Der Coach stellte in der Startelf gegenüber dem 0:5 gegen Rapid Wien vor der Länderspielpause auf vier Positionen um. Was auch daran lag, dass Maak, Anderson, Diallo und Anthony Schmid fehlten. Leo Mätzler, Yadaly Diaby, Daniel Tiefenbach und auch Lukas Fridrikas (nach seiner Verletzungspause) starteten von Beginn an.

Ein Novum: Auf ihrer Brust trugen sie einen Sponsor. Neoh, Hersteller von zuckerfreien Schoko- und Proteinriegeln, schnappte sich den freien Fleck Stoff auf dem Dress. Das Ziel der neu beflockten Lustenauer: Der erste Saisonsieg. Der Weg dahin: Sicherheit ins Spiel kriegen, wenn nötig auch mal den langen Ball aus der Gefahrenzone schlagen. “Egal was passiert, egal ob wir in Rückstand geraten – wir wollten eine andere Körpersprache zeigen”, so Mader nach dem Spiel. Es gelang.

Zentimeter fehlten jeweils zur Führung der Gäste. <span class="copyright">GEPA</span>
Zentimeter fehlten jeweils zur Führung der Gäste. GEPA

Zwei Tore – beide aus dem Abseits

Beide Mannschaften spielen von Beginn an mit Zug zum Tor – ohne aber gefährliche Chancen zu kreieren. Lustenau versucht etwa, den Ball in den eigenen Reihen laufen zu lassen, Selbstvertrauen zu sammeln, sich den Gegner zurechtzuspielen. Blau-Weiß Linz indes geht es in der Anfangsphase über Konter – und Rechtsaußen Julian Gölles an, den die Lustenauer nur schwer in den Griff bekommen.

Erstmals landet der Ball in der 25. Spielminute im Tor – Yadaly Diaby flankt den Ball von der linken Seite an den zweiten Pfosten. Allerdings: Diaby stand im Abseits, Nikolai Baden schubste Gegenspieler Fabio Strauss, von dessen Brust der Ball ins Tor ging, zudem in dessen Flugbahn. In der 32. Spielminute ist es erneut Diaby, der für Gefahr sorgt: Aus kurzer Distanz kann er eine Hereingabe aufs Tor bringen, Linz-Torhüter Schmid lenkt den Ball noch darüber.

Domenik Schierl blieb ohne Gegentor - auch, weil die Vorderleute gute Arbeit leisteten. <span class="copyright">GEPA</span>
Domenik Schierl blieb ohne Gegentor - auch, weil die Vorderleute gute Arbeit leisteten. GEPA

In weiterer Folge werden die Gastgeber stärker. Lustenau hat in der Offensive immer wieder gefährliche Ballverluste – die Blau-Weiß in die Karten spielen. Der flinke Paul Mensah taucht nach einer solchen Umschaltsituation komplett frei auf rechts auf, Leo Mätzler rettet in letzter Sekunde (35.), kurz darauf schmeißt sich Keeper Domenik Schierl vor Alem Pasic in einen Ball (37.).

Und dennoch: Mit etwas Glück hätte Lustenau mit einer Führung in die Kabine gehen können. Baden setzt eine Fridrikas-Hereingabe per Kopf daneben (41.), eine tolle Kombination zwischen Diaby und Baden landet in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zwar im Tor, allerdings lag zuvor erneut eine Abseitsposition vor. “Das sind Zentimeterentscheidungen. Wenn das ein bisschen anders ausfällt, reden wir darüber, wie gut der Angriff ist”, so Grabher.

Nikolai Baden blieb ohne Tor - im Zusammenspiel mit Diaby zeigte er aber gute Aktionen. <span class="copyright">GEPA</span>
Nikolai Baden blieb ohne Tor - im Zusammenspiel mit Diaby zeigte er aber gute Aktionen. GEPA

Aufbäumen bis nach Minute 90

Auch nach dem Seitenwechsel zeigt sich Lustenau kämpferisch. Stemmt sich gegen die Angriffe der Linzer, steht hinten großteils sicher. Versuche von Gölles (58.) und Mensah (71. & 78.) bleiben harmlos. Auch Ex-Austrianer Krainz (82.) schießt in Minute 82 vorbei. Auch Lustenau bleibt in Hälfte zwei aber harmlos. Zu oft kommt der letzte Pass nicht an, wenngleich die Ansätze mitunter gut sind. Vor allem der eingewechselte Ben Bobzien bringt in den letzten 20 Minuten noch einmal frischen Wind.

Lustenau kämpft – und wird immerhin mit einem Punkt belohnt. Ein Angriff der Blau-Weißen in der Nachspielzeit wird in Extremis erst von Schierl, dann vom eingewechselten Grujcic abgewehrt – die letzte Top-Chance der Partie. Zwar nicht der erste Saisonsieg – aber der erste Punkt nach sieben Niederlagen in Folge. Ein Teilerfolg? “Definitiv”, sagt Pius Grabher, der die Lustenauer als Kapitän auf das Feld führte. “In den letzten Spielen haben wir die Mentalität nicht auf den Platz gekriegt, schon gar nicht über 90 Minuten. Der Weg hinten raus geht nur mit Leidenschaft”, so Grabher weiter.

Auch Torhüter Schierl stimmte zu. Es sei ihnen wichtig, gewesen, zu Null zu spielen. “Bei den Toren fehlt dann das Quäntchen Glück. Ich bin aber überzeugt, wenn wir wie heute alles reinhauen – es muss nicht immer schön ausschauen – dann kommt das alles wieder von allein”. FB

Admiral Bundesliga, 11. Runde

FC Blau-Weiß Linz – SC Austria Lustenau 0:0 (0:0)

Hofmann Personal Stadion; 4.700 Zuschauer; SR Julian Weinberger

Gelbe Karten: 31. Pasic (Linz/Unsportlichkeit), 33. Tiefenbach (Lustenau/Foul), 52. Maranda (Foul), 63. Pirkl (beide Linz/Unsportlichkeit), 90./+3 Rhein (Lustenau/Unsportlichkeit)

FC Blau-Weiß Linz (3-4-3): Schmid – Pasic (46. Haudum), Maranda, Strauss – Gölles (88. Schantl), Krainz, Koch, Pirkl – Mensah, Ronivaldo (76. Feiertag), Noß (61. Seidl)

SC Austria Lustenau (4-2-3-1): Schierl – Gmeiner, Moltenis (84. Grujcic), Mätzler, Berger (80. J. Schmid) – Tiefenbach (80. Rhein), Grabher – Diaby, Surdanovic, Fridrikas (70. Bobzien)- Baden (84. Cisse)